Florian Zindeler will Bürgermeister von Hohenfels bleiben. Er möchte bei der Wahl am Sonntag, 8. Oktober, genug Stimmen für eine zweite Amtszeit. Zwar gibt es nur ihn als Kandidaten, aber er benötigt für die Wiederwahl dennoch mindestens 50 Prozent der gültigen Wählerstimmen. Dem 37-Jährigen sind Gespräche mit den Einwohnern sehr wichtig – und das nicht nur im Wahlkampf, sondern allgemein. „Ich bin auf fast jeder Veranstaltung zu finden“, erzählt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Aktuell macht er bis zum Wahlsonntag stundenweise Stände in allen Ortsteilen, um sich Anregungen oder auch Sorgen anzuhören. Das Angebot werde gut genutzt.
Gesprächsangebote sind ihm wichtig
„Jemand im Amt wird daran gemessen, was er tut. Jetzt kommt das Zeugnis, wie zufrieden alle mit dem Weg und meiner Person sind“, so Zindeler über die Wahl. Er wolle darstellen, was erreicht sei und wie es für die Gemeinde weitergehen solle. „Egal ob fünf oder 50 Personen kommen – es ist wichtig, ein Angebot zu machen“, sagt er. Aus dem Gemeinderat und der täglichen Arbeit habe er bereits viele Themen auf dem Schirm, ergänzt er. Zudem sei nach acht Jahren im Amt vieles angestoßen und in der Umsetzung. Dennoch findet er die Gespräche wichtig. Im Rat gehe es um die großen Themen, in den Orten um viele kleine Dinge und Themen.

Einwohner können einfach ans Fenster klopfen
Zindeler lebt die Bürgernähe auch ganz aktiv im Rathaus. Sein Büro ist direkt neben dem Eingang. Wenn das Rathaus schon geschlossen ist, klopfe manchmal jemand an sein Fenster, wenn er noch etwas brauche. Dann gebe er je nach Bedarf eine Rolle gelbe Säcke oder den Schlüssel zum Vereinshaus heraus, erzählt er. Oder er nehme auch mal die Post entgegen. Er habe den Schreibtisch extra so hingestellt, dass er zur Straße hinaussehen könne.
Der 37-Jährige hat für den Wahlkampf Flyer drucken lassen, verzichtet aber auf Wahlplakate. Auf den Faltblättern, die im Hohenfels-Grün gestaltet sind, stellt er sich vor, fasst die erreichten Dinge der vergangenen Jahre zusammen und weist auf Gesprächstermine hin. Er nutzt das selbe Motto wie bei der Wahl vor acht Jahren: Mit Herz und Verstand.
Im Rückblick auf seine erste Amtszeit listet Zindeler verschiedene Bürgerinfoabende oder Befragungen für Projekte auf, zum Beispiel das Gemeindeentwicklungskonzept ‚Hohenfels 2040‘. Ideen und Maßnahmen seien geboren worden, die bis heute nachwirken würden. Er freue sich zum Beispiel, die Entwicklung auf Schloss Hohenfels zu sehen, das vom Verein Eos immer weiter zum Tagungszentrum und Hotel umgebaut werde.
87 Prozent der Haushalte haben Glasfaser
Zindeler zeigt sich sehr stolz auf den Gemeinderat, der Vieles mittrage. Angesichts der Erreichung von Zielen wie dem Glasfaserausbau fühle er sich für die Zukunft gewappnet. 87 Prozent aller Haushalte seien an das Glasfasernetz angeschlossen und man habe beim Ausbau Synergien für Leitungsverlegungen genutzt. „Wir haben beinahe die ganze Gemeinde umgegraben.“ Das sei zwar eine Belastung für die Einwohner gewesen, aber relativ geräuschlos abgelaufen.
Auf die Frage nach dem größten Erfolg oder dem größten Projekt, weiß er eigentlich keine Antwort oder möchte vielmehr gar nicht so priorisieren. Er gehe alles mit Herzblut an und sehe Kontinuität als Erfolgsrezept. „Erfolg ist, wenn Schwieriges leicht aussieht. Dann haben wir es gut gemacht“, sagt Zindeler außerdem.

Entwicklungskonzept „Hohenfels 2040“ ist wichtig
Eigentlich würden sich die Themen der Gemeinde nicht neu erfinden. In seinem Wahlkampf-Flyer seien dieselben Themenböcke wie vor acht Jahren. Nur das Thema Klima sei dazugekommen. Die Gemeinde müsse gut mit dem Haushalt umgehen, so Zindeler, der darauf hinweist, dass die Gemeinde seit Januar schuldenfrei sei.
In den kommenden Jahren sei das Entwicklungskonzept „Hohenfels 2040“ ein großer Block, außerdem werde zum Beispiel auch das Baugebiet Röschberg Süd die Gemeinde beschäftigen. Die Aufstockung der Schule komme ebenfalls und für die Radwege brauche es eine gute Lösung. Ausschreibungsverfahren oder verschiedene Zuständigkeiten würden Dinge komplizierter machen.
Er hat rund 60 Paare getraut
Eine Aufgabe, die der Bürgermeister fast komplett alleine übernimmt, sind Eheschließungen. In den vergangenen acht Jahren habe er knapp 60 Paar getraut. „Ich schreibe jede Rede auf das Paar bezogen, weil es etwas Besonderes sein soll“, erzählt der 37-Jährige, der selbst in einer festen Beziehung, aber noch unverheiratet ist.
Für Trauungen, runde Geburtstage sowie auch viele andere Termine sei er oft am Wochenende da. An manchen Monaten gebe es keine freien Tage, doch ihm mache seine Arbeit großen Spaß. „Ich mache es gerne und bin gerne bei den Leuten“, sagt er. Seine Freundin sei manchmal dabei, doch auf vielen Festen sei er alleine unterwegs und führe viele Gespräche.
Direkt in den Tagen vor der Wahl hat Zindeler noch zwei Angebote für die Einwohner. Er steht am Donnerstag, 5. Oktober, 19 bis 20 Uhr am Haus Rose in Selgetsweiler und am Samstag, 7. Oktober, 9 bis 10 Uhr am Nahkauf in Liggersdorf.