Es ist der 15. Juni 1947. Im Bodensee-Stadion haben sich 12 000 Fans versammelt. Auf dem Platz stehen der 1. FC Kaiserslautern mit späteren Legenden wie Fritz Walter und der FC Konstanz mit Andreas Frank. Der Konstanzer Frank, von allen nur "Ala" genannt, stand an diesem Tag im Tor. Ein Erlebnis, das der 96-Jährige nicht vergessen wird: "Für uns war das etwas ganz Besonderes, gegen eine Mannschaft wie Kaiserslautern zu spielen", sagt Frank. "Das war der Höhepunkt meiner aktiven Zeit."

Es ist eines dieser Spiele, an die sich Frank auch heute noch erinnern kann. Und das obwohl er nicht wenige Male für den FC Konstanz im Tor stand. "Ich wurde Torwart, weil ich beweglich und sehr schnell war", erinnert sich Frank. Mittlerweile blickt der Pensionär auf eine 80-jährige Mitgliedschaft im Verein zurück: Am 1. Juli 1938 ist er laut seiner Mitgliedskarte dem Verein beigetreten. "Da gab es nicht nur Fußball. Wir haben gemeinsame Ausflüge gemacht oder einfach zusammengesessen", sagt Frank. "Das war herrlich."

Ein Verein für's Leben

Aus Mitspielern wurden schnell Freunde. "Wir haben einfach zusammengehört", sagt Frank heute. Auch nach Kriegsende, im Jahr 1946, fanden sich die Spieler wieder zu einer Mannschaft zusammen. "Nach dem Krieg war das ein Aufschwung für uns alle", so Frank. Von den damaligen Spielern ist Frank der letzte lebende. Seit Jahren treffen sich aber einige ehemalige Spieler des FC Konstanz einmal in der Woche. "Das mache ich auch so lange weiter, wie ich noch fit bin", sagt Frank. "Für mich waren und sind es bis heute der Verein und die Freundschaften, die zählen."

Bis etwa 1951 war Frank aktiv dabei, dann musste er seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Eine Verletzung und die mangelnde Zeit wegen der Arbeit waren die Gründe. Doch auch nach seiner aktiven Karriere hat Frank dem Verein die Treue gehalten: "Für mich ist es eine Sache der Ehre, dabei zu bleiben", erklärt Frank. "In guten, wie in schlechten Zeiten." Genau das tut der frühere Torwart – und zwar seit 80 Jahren.