Sie sind groß, orange und auf den ersten Blick kaum von anderen Müllfahrzeugen zu unterscheiden: Die zwei neuen Müllfahrzeuge der Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) haben aber einen E-Antrieb. Das verkündet das städtische Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Freude sei groß, denn die Lieferzeit sei von zwölf auf zehn Monate verkürzt worden.
Erstmals ein E-Müllauto getestet haben die EBK im Jahr 2020. Doch es sollte noch bis Dezember 2023 dauern, bis das erste vollelektrische Müllfahrzeug über die Konstanzer Straßen fuhr. Wie Pressesprecherin Nele Steuer schreibt, hätte das Unternehmen mit dem E-Fahrzeug sehr positive Erfahrungen gemacht, welche „die EBK auf ihrem Weg zu einem klimaneutralen Fuhrpark bestärkt“ hätten.
Denn der elektrische Antrieb zahle sich aus: „Die Akkukapazität ist mit 295 kWh mehr als ausreichend, um einen normalen Arbeitstag mit bis zu 1000 Leerungen ohne Ladepause zu beenden. Hierzu trägt auch die Rekuperation – also die Rückspeisung von Bremsenergie in den Akku – einen bedeutenden Anteil bei. Gleichzeitig werden pro Fahrzeug jährlich rund 10.000 Liter Diesel im Betrieb eingespart.“ Damit würden die CO2-Emissionen der Konstanzer Abfallwirtschaft signifikant verringert.
Zudem seien die elektrischen Fahrzeuge sehr viel leiser im Betrieb. Davon profitierten sowohl die Mitarbeitenden der EBK als auch die Nachbarschaften. Wenn Anfang September die beiden neuen E-Müllautos in den regulären Betrieb aufgenommen werden, sind somit drei von neuen Fahrzeugen, die täglich in Konstanz die Tonnen leeren, elektrisch und leise angetrieben.
Der Kauf der beiden E-Fahrzeuge wurde Ende November 2024 vom zuständigen Technischen Betriebsausschuss des Konstanzer Gemeinderats beschlossen. Zwar seien E-Müllfahrzeugen in der Anschaffung noch teurer als dieselbetriebene Müllfahrzeuge, da die EBK im Rahmen der Landesinitiative für Elektromobilität „BW-e-Nutzfahrzeuge“ 60.000 Euro Förderung pro Fahrzeug erhalten hätten, seien die Mehrkosten auf rund 50 Prozent reduziert worden, heißt es in der Pressemitteilung.
Es werde erwartet, dass sich die Mehrkosten in der Beschaffung durch den günstigeren Betrieb langfristig ausgleichen.