Anno 1950 war es, dass sich die Mühlhauser Narrenzunft Käfersieder gegründet hat. Grund genug im 75. Jahr des Bestehens zum Narrenspiel die 1950er-Jahre aufleben zu lassen. Direkt vor dem Rathaus haben die Narren die ehemaligen Traditionswirtschaft „Palaschd“, offiziell Bahnhofsgasstätte, wieder netstehen lassen. Bernd Schamberger plaudert als Albert Heim, Gründungsmitglied des neuen Narrenvereins „Mostköpfe“, aus dem Nähkästen. Er plant schon die nächste Fasnacht und ist froh, dass nach der Käferplage der neue Name „Käfersieder“ kreiert wurde. Sebastian Wittmer blickt als Poppele weiter voraus: „Wenn ihr wüsstet“ schallt es nicht nur ein Mal hoch über den Köpfen aus dem Hinterhalt.
Heim kann sich neben der Kegelbahn im Palaschd auch eine zweite vorstellen, doch für Wirtin Liesl (Samuel Gihr) wird „de Palaschd immer de onzig Wirtschaft mit Kegelbahn bliebe.“ Jürgen Leichenauer steht als Schulleiter Hubert Schalke einer Erweiterung der Schule skeptisch gegenüber.
Für die Käfersieder heißt es: zurück in die Zukunft
Und überhaupt ist Erweiterung schon vor 75 Jahren ein großes Thema: Wenn der Ort floriere, müsse er größer denken und sich mal so eine richtig große Mehrzweckhalle mit Sportplätzen vorstellen. Dem kann auch Alexander Bohnenstengel, der Bürgermeister Alfons Hable mimt, zustimmen – und bevor der nächste Schnap eingeschenkt wird, kommt Sabrina Dreher als Renate Hermann vom IFA-Laden dazu. Sie denkt sogar an ein Versorgungszentrum und eine Fahrschule. Und wenn der Ort so richtig aufblühe, brauche man auch neue Häuser für die vielen Leute. „Awa, Mühlhausen wird immer klein und überschaubar bleiben“, lässt Bohnenstengel Hable sinnieren. Ein Neubaugebiet werde es mit ihm als Bürgermeister nicht geben. Mit klein bleiben meine er wohl die Quaken in Ehingen, da floriere es nicht so gut, stichelt hingegen Schamberger als Heim. Die Ehinger hätten ja nicht mal einen Brunnen. Aber: Denen werde es der Eugen Schädler schon richten.
Schließlich erscheint statt Poppele Bürgermeister Patrick Stärk aus dem Hinterhalt und übergibt den Rathaus-Schlüssel an den einstigen Ortschef Alfons Hable. Bis Aschermittwoch habe er nun Zeit für Sportplatzstraße, Rampe und den Biber im Ried.