Petra Reichle

Zehn Sitze galt es für den Stahringer Ortschaftsrat zu vergeben – mit Michael Hamburger, Katja Kromrey, Thomas Schmid sowie Nico Weber werden in Kürze vier Neulinge ihr Amt antreten. Für die größte Überraschung sorgte Nico Weber, denn mit seinen 28 Jahren wird er das mit Abstand jüngste Mitglied des Gremiums.

Vielfalt lautet nicht nur bei der Altersstruktur das Rezept für den neuen Ortschaftsrat. Michael Hamburger wird den Blickwinkel als reingeschmeckter Stahringer bieten, Heilpraktikerin Katja Kromrey, deren Familie seit Generationen in Stahringen beheimatet ist, will für weibliche Verstärkung sorgen, und Maschinenbauingenieur Thomas Schmid, ebenfalls Teil einer Ur-Stahringer Familie, will als aktiver Fußballer unter anderem die Interessen der Vereine vertreten.

Lob für die Wiedergewählten

„Ich möchte das Zusammenleben in Stahringen aktiv mitgestalten. So kann ich durch meine Mitgliedschaft im Verein die Interessen der Bürger direkt aufnehmen und in den Ortschaftsrat einbringen“, sagt Schmid, der sich besonders auf die Zusammenarbeit mit den sechs wiedergewählten Ortschaftsräten freut.

„Die Tatsache, dass alle sechs Ortschaftsräte, die erneut kandidiert haben, wiedergewählt wurden, ist Zeugnis ihrer hervorragenden Arbeit und des Respekts der Bürger für ihr Engagement“, sagt er. „Wir können von den erfahrenen Ortschaftsräten lernen und gemeinsam viel bewegen.“

Dem Charme des Vereinslebens erlegen

Nicht nur Thomas Schmid, auch alle anderen Ortschaftsräte sind mit dem Vereinsleben eng verbunden. „Ich war eigentlich kein Vereinsmensch“, erzählt Michael Hamburger, der in Markelfingen aufgewachsen und 2005 nach Stahringen gezogen ist. „Aber inzwischen bin auch ich dem Charme der örtlichen Vereine erlegen und seit drei Jahren Teil der Klepperle-Gruppe in der Schoofwäscher-Zunft.“

Auch außerhalb der Vereine ist ihm ehrenamtliches Engagement für die Dorfgemeinschaft wichtig. So hat der studierte Bauingenieur Projekte wie den Bau eines Spielplatzes auf dem Homburg-Sportplatz ehrenamtlich unterstützt. „Ich möchte mich aktiv einbringen und als Ortschaftsrat auch Themen unterstützen, mit denen ich bisher nicht direkt in Berührung gekommen bin“, so Hamburger.

Neuer Dorfplatz spielt wichtige Rolle

Katja Kromrey liegt besonders der Erhalt eines regen Dorflebens am Herzen. „Mir ist es besonders wichtig, die Dorfgemeinschaft zu fördern und den neuen Dorfplatz zu beleben. Der Ortschaftsrat hat sich jahrelang für einen Dorfplatz eingesetzt – im Herbst wird er endlich umgesetzt. Er soll zu einem Treffpunkt für alle Generationen werden, an dem wir nicht nur Feste feiern, sondern alle sich auch spontan treffen können“, erklärt Kromrey. Auch mit den Vereinen ist Katja Kromrey eng verbunden und der Erhalt einer lebendigen Vereinskultur ist ihr wichtig.

Wohnraum für Familien als Thema

Für Nico Weber ist besonders das Thema Wohnraum für junge Familien ein Anliegen. Seit Jahren verfolgt er die Entwicklung des Baugebiets „Zum Freiwiesle 2“, hat verschiedene Ortschaftsrats- und Gemeinderatssitzungen besucht und dadurch auch Interesse für ein Amt als Ortschaftsrat entwickelt. „Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann hat mich gefragt, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könnte. Ich freue mich, dass ich mich künftig aktiv an der Realisierung des Baugebiets, aber auch vieler anderer Themen beteiligen kann“, sagt Weber.

Anfang 2020 soll der neue Dorfplatz feierlich eingeweiht werden. Dann wollen alle Ortschaftsräte gemeinsam mit den Bürgern die Früchte ihres unermüdlichen Einsatzes ernten.