Oldtimer-Fahrer wissen, was sie ihrem betagten Gefährt zumuten können. Schon vor dem Start der 66. Internationalen Schnauferl-Rallye des Allgemeinen Schnauferl-Clubs (ASC) in Singen hatten Teilnehmer lange Strecken hinter sich gebracht.

Mit ihrem Mercedes Benz 170 B-Cabrio Baujahr 1950 waren Bernd Möbus und sein Sohn Max 850 Kilometer aus Hamburg angefahren gekommen. Bei 52 PS unter der Haube hatten sie für die Anreise gleich zwei Tage eingeplant. „Der Weg ist das Ziel“, hatte Bernd Möbus das Steuer seinem Sohn überlassen. Der solle seinen Spaß haben und auf der Fahrt auch etwas von der Landschaft sehen können.

Beide freuten sich auf die Tour zu den schönsten Stellen am westlichen Bodensee und im Hegau. Erstmals wurde die Rallye von der ASC Landesgruppe Bodensee organisiert.

Auch das letzte Staubkörnchen muss weichen: Betagte Veteranen waren in Singen am Start.
Auch das letzte Staubkörnchen muss weichen: Betagte Veteranen waren in Singen am Start. | Bild: Christel Rossner

Auf dem Rathausplatz in Singen blitzte der blank geputzte Chrom aus dem polierten Lack, 105 Oldtimer von Baujahr 1903 bis 1989 nahmen teil. Während die Fahrer auch die letzten Staubkörner wegputzten und die Matten unter den Motorhauben wieder einrollten, studierten die Beifahrer das Roadbook. „Sie sind wichtiger als die Fahrer“, erklärte Uwe Brodbeck, denn sie müssen auf die Richtung achten, die Stoppuhr bedienen und dem Fahrer Anweisungen geben.

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Zum Gesamtsieger der zweitägigen Tour wurde das Team mit den wenigsten Strafpunkten bei den Wertungsprüfungen gekürt. Es geht um den Spaß und den Erhalt des Kulturguts Oldtimer. Ein Teil der Veteranen ging klimafreundlich auf E-Fuels umgerüstet an den Start.

Horst Reinecken war mit seinem Porsche 911 Baujahr 1988 und 231 PS ebenfalls aus Hamburg angerauscht gekommen. „Ich liebe Autos wie alle hier“, sagte er. Dabei seien die Teilnehmer sehr individuell und eigen. „Alle haben einen Spleen, und das verbindet“, erklärte Reinecken.

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Robert Schramm und Nicole Schulz aus der Nähe von Frankfurt waren mit ihrem Duhanot CG Bolide Baujahr 1907 als zweitältestes Fahrzeug dabei. Mit 14 PS werde der Motor die 105 Kilometer der Rallye-Strecke schon schaffen, meinten sie. Die Fahrt zum Start in Singen hatte das ehrwürdige Modell aber auf einem Hänger zurückgelegt.