Singen Sieben Chöre in einem Konzert und Literatur von Klassik über Gospel bis Pop – mit dem Chorprojekt „Singen grenzenlos“ führen die Städte Singen und Schaffhausen die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich fort. Schon während der einzelnen Vorträge mit Applaus und Bravo-Rufen bedacht, erhoben sich die Gäste in der Stadthalle zum Schluss des Abends von den Plätzen und spendeten begeistert Applaus für ein Konzert über Grenzen hinweg.

Nach gemeinsamen Veranstaltungen wie der Museumsnacht oder der „Erzählzeit ohne Grenzen“ entstand nun die Idee, auch Chöre einzubinden. „Das Chorprojekt setzt ein weiteres Zeichen der Verbundenheit der Städte Singen und Schaffhausen“, begrüßte Oberbürgermeister Bernd Häusler mit sichtlicher Freude das Publikum in der vollbesetzten Stadthalle. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, Freundschaften zu pflegen und auch Kultur gemeinsam zu erleben. Zudem trenne die beiden Städte eine Grenze, die kaum mehr wahrgenommen werde.

Bravo-Rufe und wippende Füße

Mit den Vorträgen einiger Titel aus ihrem Repertoire boten die 350 Sängerinnen und Sänger auch optisch einen Genuss. Eröffnet mit dem „Swiss Medley op. 59“ vom Schaffhauser Oratorienchor unter der Leitung von Kurt Müller Klusmann traten der Frauenchor und Männerchor Singen und ihr Dirigent Siegfried Schmidgall gemeinsam auf die Bühne. Zum Auftakt sang der Männerchor „Tanzet zum Spiel der Gitarren“, und unter Schmidtgalls dynamischem Dirigat bewiesen die Sängerinnen des Frauenchors mit dem Vortrag „Für Frauen ist das kein Problem“, dass sie über die nötige Power verfügen. Ihr gemeinsamer Vortrag der „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss ließ so manche Füße im Takt mitwippen. Der FrauenChorFrauen unter der Leitung von Vreni Winzeler aus Schaffhausen verband seine Liedvorträge mit viel Körpereinsatz und wurde mit Bravo-Rufen bedacht.

Mit drei tiefgehenden Vertonungen von Aesops Fabeln stimmte der Madrigalchor Alu Singen unter der Leitung von Hartmut Kasper das Publikum nachdenklich ein. Ruhige Töne bot auch die Neuhauser Kantorei mit dem sanften und poetischen Stück „Sternschnuppen“ von Anton Bruckner und dem feierlichen „Gebet“ von Max Bruch. Erfrischend und mitreißend war dann der Auftritt des jungen Schaffhauser Chors Chorisma mit singbegeisterten Erwachsenen. Erst 2020 gegründet, nahm der Chor schon mit seinem ersten Titel das Publikum für sich ein. Unter der Leitung von Benjamin Graf und Anna-Barbara Winzeler boten die Sängerinnen und Sänger ein weiteres Glanzlicht des Konzerts. Mit wechselnden Solistinnen wurden Volksweisen aus Georgien und der Schweiz sowie das Gospel „Amazing grace“ vorgetragen – das Publikum applaudierte begeistert. Zum großen Finale des Abends ließen die rund 350 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Anna-Barbara Winzeler ein Potpourri bekannter Lieder von Udo Jürgens erklingen.

Ein wunderbares, vielseitiges Chorkonzert auf hohem musikalischem Niveau – das war zusammengefasst die Meinung der befragten Gäste. „Wir sind überrascht, wir mögen eigentlich klassische Musik“, oder „Der Frauenchor und der Junge Chor Schaffhausen waren Spitze“ und „Der Madrigalchor hat die Tiefe der Musik stimmig rübergebracht.“ Susanne Marchetti aus Schaffhausen meinte: „Musik muss berühren, und das ist allen Chören gelungen.“