So wie Politiker im Wahlkampf oft von Haus zu Haus unterwegs sind, um die Wähler von sich und seiner Arbeit zu überzeugen, schickt auch das Rote Kreuz seine Mitarbeiter zum Klinkenputzen. Warum aber gehen die Mitarbeiter des DRK Kreisverbandes Villingen-Schwenningen momentan im ganzen Kreis von Haus zu Haus?
Sie wollen die Menschen über die vielseitigen Leistungen des Vereines informieren. Zudem geht es darum, Spenden für die Arbeit vor Ort in den Gemeinden zu sammeln.
Sammeln für die First Responder
Der SÜDKURIER hat zwei DRK-Mitarbeiter begleitet und dabei erfahren, wie wichtig die Arbeit des Roten Kreuzes für die Menschen in der Region ist: „Wir versuchen mit unserer Aktion momentan vor allem passive Fördermitglieder zu werben, welche ganz gezielt für die Projekte hier vor Ort spenden möchten“, erklären Suna Ezzi und Anne Dettmann vom DRK Villingen-Schwenningen.
Sie haben sich vorgenommen, an diesem Tag die Menschen in Niedereschach für die gute Sache zu gewinnen. Es gebe in den einzelnen Gemeinden im Landkreis First Responder, also Einsatzkräfte, die zeitnah und lokal einsatzbereit seien und finanziell dringend unterstützt werden müssten.
Es gibt viele Projekte, die eine finanzielle Spritze brauchen
Natürlich gebe es auch verschiedene Projekte innerhalb der einzelnen Ortsvereine, die es zusätzlich zu finanzieren gelte: „Hier ist vor allem der Wünschewagen hervorzuheben, mit dem Ehrenamtliche Menschen kurz vor dem Tod noch einmal einen Wunsch erfüllen möchten“, erklärt Suna Ezzi. Auch der Katastrophenschutz und die konstante Ausbildung und Ausrüstung der Einsatzkräfte vor Ort seien ein großes und dauerhaftes Anliegen des DRK.
Viel Sympathie der Menschen vor Ort
Und die Menschen haben ganz offensichtlich große Sympathie für die weitgehend ehrenamtliche Arbeit der Rettungskräfte vor Ort: „Wenn mal was passiert, ist man froh, wenn das DRK da ist, deshalb unterstütze ich auch regelmäßig und jetzt sogar mit einer regelmäßigen Dauerspende“, sagt beispielsweise Marlies Weisser. Sie lädt die beiden DRK-Mitarbeiter gleich zu einer kühlen Erfrischung und einer Ruhepause ein.
„Es ist uns eine Herzensangelegenheit für das DRK zu spenden. Es gibt viel zu viele rücksichtslose Menschen und dagegen wollen wir ein Zeichen setzen“, meinen auch Otto und Ursula Fein, die seit 1995 unterstützende Mitglieder des Roten Kreuzes sind und ihren Beitrag 2025 spontan nochmal um 20 Euro aufstocken.
„Ich habe Epilepsie und bin dankbar dafür, dass wir eine entsprechende Versorgung auch in den ländlichen Regionen haben“ erklärt Otto Fein.
Das Rote Kreuz bietet auch einen Rückhol-Service
Und so geht an diesem Tag auch so mancher Niedereschacher Bürger eine großzügige Spendenmitgliedschaft ein. Dafür gibt es im Gegenzug Leistungen wie den weltweiten Rückholdienst, der Mitgliedern einen Hubschrauber-Transport in ein heimatliches Krankenhaus garantiert. Und das von jedem Punkt der Welt aus.
Selbst ein Familienvater von sieben Kindern gibt für die Einsatzkräfte vor Ort gerne fünf Euro im Monat – ein Betrag, der auf das Jahr hochgerechnet, so manchen Rettungshelm und Sicherheitsanzug finanzieren kann.
Nach fast vier Stunden Überzeugungsarbeit kann sich das Ergebnis von Suna Ezzi und Anne Dettmann sehen lassen: Acht neugewonnene Mitglieder für die DRK-Ortsgruppe Niedereschach. Ein absoluter Rekord-Schnitt, wie die beiden sagen. Das motiviere sie natürlich, ihre Arbeit für das Deutsche Rote Kreuz im Schwarzwald-Baar-Kreis auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.