Nun soll es doch keinen Mensa-Anbau an der Tengener Schule geben. Stattdessen werden ungenutzte Klassenzimmer saniert und genutzt. Das unterste Stockwerk der Schule wird zu Räumen für Kinderbetreuung und Mensa. Und das alles schon ab dem nächsten Schuljahr. Was zunächst wie eine Notlösung aussieht, könnte die Situation der Mensa und Betreuung in der Schule sogar deutlich verbessern.
In den vergangenen Jahren war ein neuer Anbau an die Tengener Schule im Gespräch. Darin sollte es Räume für die Ganztagsbetreuung und die Mensa geben. Es wurde schon sehr konkret geplant – und dann schien es am Geld zu scheitern.
Unklar, wie viel Fördergelder es dafür gibt
Der Gemeinderat habe für das Jahr 2025 insgesamt 750.000 Euro im Haushalt für die Räume eingeplant. „Jetzt sind die Gelder da. Wir können uns das leisten. Wir würden die Gelder gern abrufen“, betont Tengens Bürgermeister Selcuk Gök den Wunsch von Stadt und Gemeinderat nach geeigneten Räumen für die Kinder. Einen Anbau hätte man sich gut vorstellen können. Man sei dabei von 70 Prozent Förderung durch das Kultusministerium ausgegangen. „Aber es war unsicher, ob und wie viel Förderung wir bekommen“, so Gök.

Untere Etage für die Ganztagsbetreuung
Also habe man sich etwas Neues überlegen müssen. Tengens Bürgermeister habe mehrmals die Räume der Tengener Schule begutachtet. Ihm habe außer der unsicheren Förderung auch missfallen, dass man bei einem Neubau weitere Flächen versiegelt. So sei eine neue Idee entstanden.
Die aktuellen Planungen sehen so aus: Die Tengener Nachbarschaftschule besteht aus drei Stockwerken, in denen sich Klassenzimmer und weitere Räume befinden. Nun werde die komplette untere Etage zu Ganztagsbetreuung und Mensa umgebaut. „Das kostet uns auch wesentlich weniger als ein Anbau“, betont der Bürgermeister. Weniger als zwei Drittel der eingestellten 750.000 Euro würden dafür verbraucht. Somit sei über 250.000 Euro übrig und diese sollen genutzt werden, um die Zimmer in den oberen Stockwerken zu ertüchtigen.

Zustimmung erfährt der Bürgermeister von den Ratsfraktionen. Michael Grambau bestätigt für die Fraktion Freie Bürger/SPD, dass für die Grundschule Möglichkeiten gefunden wurden, die Ganztagsbetreuung und Mensa im Erdgeschoss unterzubringen. „Für diesen Umbau benötigen wir deutlich weniger Geld aus dem Haushalt“, sagt Grambau. Auch er hält fest: „Die von der Politik zugesagte Förderung blieb für uns zu lange ungeklärt, weshalb wir uns von dem ursprünglichen Konzept verabschiedet haben.“
Bei neuem Plan ist alles unter einem Dach
Auch die Fraktion CDU/UW unterstreicht das. Es komme auf die förderfähigen Kosten an, erläutert Thorsten Frank: „Bei dem geplanten neuen Mensagebäude würden die notwendigen zusätzlichen Technik- und Sanitärräume nicht gefördert werden.“ Diese Kosten müsste die Stadt alleine tragen, was den Haushalt erheblich belasten würde. Die geplante Umnutzung bereits bestehender Räume zur Mensa werde von Seite der CDU/UW Fraktion begrüßt, da somit auch alles unter einem Dach ist.
Auch die Freie-Wähler-Fraktion ist froh, dass die ursprüngliche Planung eines Neubaus noch einmal neu überlegt wurde. „Die neue Lösung, die ungenutzten Räume in der Schule zu nutzen, kostet viel weniger und bringt uns für die nächsten Jahre als Stadt einen weiteren Handlungsspielraum“, erklärt Fraktionssprecher Thomas Wezstein.
Geld ist nicht der einzige Vorteil
Aktuell würden gar nicht alle Klassenzimmer genutzt. Durch die Sanierungsarbeiten stünden am Schluss sogar mehr Räume für die Kinder zur Verfügung. Die Arbeiten sollen idealerweise in den Sommerferien stattfinden, sodass die Räume im nächsten Schuljahr zur Verfügung stehen. „Wir müssen keine Flächen versiegeln. Und die Kinder müssen nicht bei Wind und Wetter über den Hof laufen, wenn sie von der Ganztagsbetreuung in die Mensa wollen“, fasst Bürgermeister Gök die Vorteile zusammen. Derzeit findet das Mittagessen in der benachbarten Randenhalle statt.
Außerdem werde der Essensbereich größer. Die Fläche sei sogar größer, als wenn man neu gebaut hätte. Der Bürgermeister resümiert: „Aufgrund der unklaren Fördersituation haben wir uns nun also anstatt für einen guten Plan für einen noch besseren Plan entschieden.“