Tengen will 2025 für 3 Millionen Euro investieren, nimmt aber nur knapp 2 Millionen Euro ein und will keinen weiteren Kredit aufnehmen. Die Lösung: Rücklagen. Doch die sind endlich, wie beim Haushaltsbeschluss einmal mehr deutlich wurde. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, mit denen das Städtchen am Randen – wie beinahe alle anderen Gemeinden auch – zu kämpfen hat, zeigten sich sowohl Bürgermeister Selcuk Gök als auch die Fraktionen des Gemeinderates letztlich mit dem gemeinsam erzielten Planungsergebnis zufrieden.
Für die Freien Wähler ergriff Thomas Wezstein, Ortsvorsteher von Blumenfeld, das Wort und zeigte sich erleichtert, dass die Kreisumlage beibehalten worden sei. Zudem begrüßte er, dass an der Infrastruktur nicht gespart werde. Das lasse sich daran erkennen, dass die Wegebau-Investitionen verdoppelt würden.

Michael Grambau als Fraktionssprecher der Freie Bürgern/SPD zeigte sich zufrieden darüber, dass der Finanzhaushalt 2025 ohne Kreditaufnahmen gestemmt werden könne. Trotz der vorsichtigen, konservativen Haushaltsplanung sei es möglich, viele Maßnahmen umzusetzen, etwa die energetischen Sanierungen, die Hochwasserschutzmaßnahmen und die Erschließung von Baugebieten.

Zum Schluss resümierte Thorsten Frank als Fraktionssprecher der CDU/UW (Unabhängige Wähler), dass die Haushaltsberatungen lang und anstrengend gewesen seien und man es sich nicht leicht gemacht habe. Er lobte ebenso wie Wezstein den Bürgermeister und die Verwaltung, dass sie bei der Haushaltsplanung sehr gut vorgearbeitet hätten und nun ein solider Finanzplan stehe.
Es geht um über 15 Millionen Euro
Doch zunächst zu den Zahlen: Die Haushaltssatzung der Stadt Tengen rechnet in diesem Jahr im Ergebnishaushalt auf der Einnahmeseite mit einem Gesamtbeitrag von 15,52 Millionen Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 15,86 Millionen Euro entgegen. Daraus ergibt sich eine Lücke beim veranschlagten ordentlichen Ergebnis von 335.000 Euro.
Für 2025 stehen kalkulierten Einnahmen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit von 14,63 Millionen Euro geplanten Ausgaben in Höhe von 14,14 Millionen Euro gegenüber, sodass die Stadtkasse rund 490.000 Euro Überschuss erwirtschaften dürfte.
2025 gibt es ein Minus von 660.400 Euro
Bei den geplanten Investitionen übertreffen die Ausgaben in Höhe von 3 Millionen Euro die Einnahmen mit knapp 2 Millionen Euro um rund 1 Million Euro, wodurch sich ein veranschlagter Finanzierungsmittelbedarf in Höhe von nahezu 550.000 Euro ergibt. Dazu kommen laut Haushaltsplan laufende Kredittilgungen in Höhe von 111.600 Euro. Dadurch fehlen im Finanzhaushalt über 660.000 Euro, die aus den Rücklagen entnommen werden sollen.
Eine Kreditaufnahme sei so für das laufende Jahr nicht geplant, auch die Steuersätze werden nicht erhöht. Nicht zuletzt die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer sollen stabil bleiben.

Mensa wird finanzielle Herausforderung
Bürgermeister Selcuk Gök resümierte, dass die Stadt somit im Ergebnis etwas besser gestellt sei als im vergangenen Jahr. Neue Bauflächen würden erschlossen und der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Schulen ab 2026 werde durch den diesjährigen Umbau der Schulküche zur Mensa in der Grundschule Tengen erfüllt. Die Kosten sind mit 750.000 Euro veranschlagt, wovon 247.500 Euro durch Fördergelder gedeckt sind. Gök zeigte sich enttäuscht darüber, dass bei der Mensafinanzierung weitere Fördergelder gestrichen worden seien.
Der Bürgermeister bedankte sich bei Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung für die gute Zusammenarbeit und formulierte das Motto, auf das man sich geeinigt habe, nämlich konservativ bei der Geldausgabe zu sein.