Volkertshausen Der Sportverein (SV) Volkertshausen steht vor dem nächsten Kraftakt. Der Bau eines neuen Clubheims und eines weiteren Rasenplatzes haben emsigen Mitglieder in den vergangenen Jahren viel Mühe abverlangt. Dies mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Gemeinde Volkertshausen. Es galt aber, viel Eigenarbeit zu leisten. Zu den Gesamtkosten von mehr als 700.000 Euro hat der Verein gut 185.000 Euro selbst beigesteuert.

Hilfreich war auch das Werben um Sponsoren. Der Verein konnte viele Firmen und private Spender gewinnen, ersichtlich an der Wand des schmucken Clubheims. Dort sind sie nach dem Kauf von Bausteinen namentlich in kleinen Tafeln einzeln aufgeführt. Es geht aber immer weiter. Und wie. Die beiden Fußballfelder sollen umfangreich saniert werden. Der stark kieshaltige Untergrund ist marode. „Eine Generalsanierung ist in den nächsten Jahren dringend nötig“, erklärt Reiner Zimmermann, Vorsitzender des SV Volkertshausen. Er rechne mit Kosten von mehr als einer halben Million Euro. Diese hohen Ausgaben könnten nur durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde und eine Förderung aus Mitteln des Sportbundes bewältigt werden. „Der Sportverein Volkertshausen muss an die 50.000 Euro selbst tragen, wie durch Eigenleistungen. Dazu gehören Arbeitseinsätze und das Einholen von Sponsorengeldern“, so Zimmermann.

Motivation für den Einsatz sei auch, dass der SV immer besser aufgestellt sei. „Dies gilt vor allem für den Juniorenbereich. Wir können alle Altersklassen mit eigenen Nachwuchsspielern abdecken. Teils durch Spielgemeinschaften, wie mit Mühlhausen und Steißlingen bei den älteren Jahrgängen. Erstmals seit einigen Jahren können wir auch eigene Nachwuchsspieler in unsere Aktivmannschaften integrieren“, betont Zimmermann.

Ehrenmitglied Reinhard Veit gilt als glühender Verfechter des SV Volkertshausen und wichtiger Sprecher des Vereins. Es sollen das obere Hauptspielfeld und wenn möglich auch das angrenzende kleine Trainingsterrain für die jüngeren Jugendmannschaften saniert, die Oberschicht abgetragen sowie Drainage- und Bewässerungsanlage neu installiert werden. Auch eine Flutlichtanlage für den Hauptplatz ist geplant. Dies soll helfen, den umfangreichen Trainingsbetrieb der Mannschaften mit den vielen Jugendteams besser bewältigen zu können. Bisher kann nur der Trainingsplatz abends beleuchtet werden. Die Gesamtkosten betragen laut Veit um die 500.000 Euro. Die Gemeinde habe Haushaltsmittel eingeplant. Die Realisierung könne aber nur erfolgen, wenn der SV Volkertshausen zur Finanzierung beitrage. Er müsse den Betrag von 50.000 bis 100.000 selbst stemmen.

Das untere Spielfeld werde durch das Platzteam ehrenamtlich und mit Unterstützung des örtlichen Bauhofes – wie seit Jahren schon – im Generellen ausgebessert, eingesät, aufgepäppelt. „Alle Kosten sind vollständig beglichen. Eine enorme Leistung des gesamten Vereins unter der Leitung vom ersten Vorsitzenden Reiner Zimmermann mit seinem Team“, betont Reinhard Veit. „All dies steht unter der Prämisse, hauptsächlich der Jugend und unseren Mitgliedern hier in Volkertshausen herausragende Möglichkeiten zu bieten, den geliebten Fußballsport zu betreiben“, betont Veit. Der Förderverein sei ein wichtiger Faktor beim SV Volkertshausen. „Wir können jährlich einen Betrag von 10.000 bis 15.000 Euro für den Verein durch verschiedene Aktivitäten leisten“, sagt Hubert Schädler. Er hat als langjähriger Vorsitzender des Fördervereins viel für den SV Volkertshausen geleistet. Sohn Denis ist als Nachfolger in die Fußstapfen des Vaters mit ebenso großem Einsatz getreten.

Bei einem Treffen von Ehrenmitgliedern des Vereins gibt der eingeladene Präsident des Südbadischen Fußballverbandes interessante Ausführungen. Mehr als 30 Jahre hat er als Schiedsrichter Spiele in Amateurklassen geleitet. Heute ist er als Richter außerhalb des Rasenfeldes tätig, am Amtsgericht in Singen. Brandt richtet einen flammenden Appell an die Politik in Sachen Ehrenamt. Das müsse mehr unterstützt werden. Vor allem finanziell. Hoffnung richtet er auf ein neues Ressort am Kabinettstisch der Bundesregierung. Steuervorteile, Begünstigungen beim Öffentlichen Personennahverkehr bis hin zu der Erhöhung von Rentenpunkten nennt er als Vorschläge, um den großen Einsatz von Ehrenamtlichen in den Vereinen aller Art zu würdigen. „Das wäre auch eine weitere Motivation, vor allem für den Nachwuchs“, betont Brandt. „Bei den Schiedsrichtern sind wir gut aufgestellt. Vor allem beim Nachwuchs. Junge Leute haben auch die Möglichkeit, etwas Geld dazuverdienen, wie beim Studium“, so Brandt. Dass Amateurvereine teils Spieler durch Geld locken, sei arbeitsrechtlich durch Amateurverträge abgedeckt, beantwortet er kritische Fragen, die sich vor allem auf Singener Fußballvereine beziehen.