Bekanntlich haben die Regionalnetze Linzgau am 1. Juli 2021 die Betriebsführung der Wasserversorgung in der Nachbargemeinde übernommen. Der SÜDKURIER fragte bei der Regionalnetze-Geschäftsführung nach, wie es mit der Wasserversorgung in Pfullendorf aussieht. Andreas Radl, der sich mit Jörg-Arne Bias die Geschäftsführung teilt und für den technischen Betrieb verantwortlich ist, beruhigt, dass in Pfullendorf aktuell kein Wassermangel zu erwarten sei.

Prognose durch hydrologische Gutachten bis zum Jahr 2025

„Dies zeigen unsere Erfahrungen, die auch durch hydrogeologische Gutachten bestätigt wurden“, erläutert Radl, dass der Grundwasserleiter, seine Entwicklung der Grundwassermächtigkeit und die Grundwasserneubildung bis zum Jahr 2025 auf Basis der aktuellen Förderrate betrachtet wurden: „Und im Ergebnis liegt noch mindestens bis 2050 eine positive Wasserbilanz vor.“ Die Regionalnetze, beziehungsweise Pfullendorf bezieht sein Wasser aus eigenen Brunnen aus dem Andelsbachtal. Auf die Frage nach der künftigen Wasserversorgung für Pfullendorf blickt Radl optimistisch in die Zukunft. Die Gutachterergebnisse prognostizierten eine Reduzierung bei der Grundwasserneubildung, aber die Wasserbilanz bleibe positiv. „Nichtsdestotrotz ist das sparsame Wirtschaften mit der Ressource Wasser immer sinnvoll, da es sich hier um ein wertvolles Lebensmittel handelt“, appelliert auch er einen sorgfältigen Umgang mit dem kostbaren Nass.

Herdwangen-Schönach wird durch eigene Brunnen versorgt

Bezüglich der Wasserversorgung in Herdwangen-Schönach stellt der Geschäftsführer nochmals klar, dass die Regionalnetze lediglich die Betriebsführung übernommen hätten, und nicht Wasserversorger für die Gemeinde wären: „Das Wasser kommt nach wie vor aus den Quellen von Herdwangen-Schönach.“

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Auf der Homepage der Gemeinde ist zu lesen, dass die Kommune derzeit über eine Notwasserversorgung mit Wasser versorgt wird, was Radl etwas relativiert. Diese Notwasserversorgung ergänze lediglich die herkömmliche Wasserversorgung zu einem Teil, da die Quellschüttung in Großschönach ist zu gering sei, um den Bedarf zu decken. Zur Verbesserung der Situation wurden nach seinen Angaben bereits im vergangenen Jahr Maßnahmen von der Gemeinde genehmigt, die in 2023/2024 umgesetzt werden sollen. Dazu gehörten Baumaßnahmen in der Infrastruktur sowie eine Quellsanierung.

Eintrübung des Wassers ist nur eine optische Beeinträchtigung

Durch die Notversorgung könne das Wasser in Herdwangen-Schönach etwas getrübt werden, informierte deren Verwaltung die Bürger, denn dieses habe einen erhöhten Eisen- und Mangangehalt, was die leichte Trübung verursachen könne, was aber nur eine optische Beeinträchtigung wäre und gesundheitlich unbedenklich sei. Linzgau-Geschäftsführer Rad erklärt dazu, dass es im Netz zu Verwirbelungen komme, was zu einer Trübung führen könne. Dennoch scheint die Situation in der Nachbargemeinde so ernst, dass die Bevölkerung dringend gebeten wird, Wasser zu sparen, wo dies nur möglich ist. Auch die Gartenbewässerung sollte soweit möglich reduziert werden. Wer einen Pool befüllen möchte, muss dies ab einem Fassungsvermögen von 7.000 Litern bei der Wasserversorgung Regionalnetze Linzgau vorher anmelden.