Der Ortschaftsrat Aach-Linz hatte am Montagabend einen gewichtigen Tagungsordnungspunkt auf dem Programm. Das Gremium musste einen Beschluss über die unechte Teilortswahl fassen. Das Interesse an diesem Thema lockte auch deutlich mehr Zuhörer in das Rathaus als gewohnt. Auch Stadtrat Thomas Jacob von den Freien Wählern wollte sich ein persönliches Bild von der Stimmungslage im größten Pfullendorfer Ortsteil machen. Simon Klaiber, der Hauptamtsleiter der Stadt Pfullendorf, informierte die Anwesenden über den Sachverhalt. Er zählte neutral auch sämtliche Vor- und Nachteile zur bestehenden unechten Teilortswahl auf.

Ortsvorsteher spricht sich gegen Abschaffung aus

Bei der Diskussion zeichnete sich schnell ein einheitliches Meinungsbild ab. „Es ist klar, dass durch die Abschaffung der unechten Teilortswahl eine Wahlvereinfachung einhergeht“, meinte nicht nur Ortsvorsteher Edgar Lang. Allerdings war sein Tenor, dass man nichts ändern müsse, was Jahrzehnte lang gut funktioniert habe. „Wir wollen, was gut und bewährt ist, verständlicherweise nicht einfach aufgeben.“

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Sitzverteilung wird überprüft

Ein Gedanke war auch, dass man die Wahlbezirke so verändern könnte, dass die Ortsteile Denkingen und Großstadelhofen zusammengefasst würden. Damit könnte der neue Wahlbezirk dann auch zwei Mitglieder im Gemeinderat stellen, was wiederum auch der prozentualen Situation Rechnung tragen würde. Oder, dass die Stadt Pfullendorf auf einen Sitz zugunsten von Denkingen verzichten würde, damit die Plätze auch entsprechend gerecht verteilt werden. Simon Klaiber versicherte, dass die Sitzverteilung im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil, vor der nächsten Kommunalwahl überprüft würde.

Ortschaften wollen im Gremium vertreten sein

Tobias Peter wandte ein, dass die Anzahl der Aach-Linzer Vertreter im Gemeinderat ziemlich genau mit dem Bevölkerungsanteil übereinstimme. Er sieht aber auch, wie weitere Ortschaftsräte, dass die Teilorte Gefahr liefen, überhaupt keine Vertreter mehr in den Gemeinderat entsenden könnte. Helmut Benkler meinte, dies könne dazu führen, dass rund 20 Prozent der Bevölkerung der Gesamtstadt im Gemeinderat keine Stimme mehr hätte.

Einstimmiges Votum der Ortschaftsräte

Bei der Abstimmung votierten alle Ortschaftsräte gegen die Abschaffung der unechten Teilortswahl. „Es ist zwar wie ein Anlaufen gegen Windmühlen, aber in der Vergangenheit hätte der Gemeinderat von Pfullendorf immer die Wünsche der Teilgemeinden unterstützt“, meinte Edgar Lang.