Ein gesunder Geist lebt bekanntlich in einem gesunden Körper. Und der 26-jährige Julian Zentner tut sehr viel dafür, um dieses Ideal zu erreichen. Der Pfullendorfer betreibt Natural Bodybuilding, um den Körper nach seinem Willen zu modellieren. Bei dieser speziellen Form des Bodybuildings verzichten die Athleten auf leistungssteigernde Substanzen wie Anabolika, um den Muskelaufbau zu beschleunigen. Gefordert sind vielmehr Disziplin, gesunde Ernährung, Durchhaltevermögen und intensives Training. Vor neun Jahren begann Zentner mit Natural Bodybuilding, nachdem er lange Jahre in der Judoabteilung des TV Pfullendorf aktiv war.

Letzter Wettkampf war im Jahr 2017

In den vergangenen Wochen beteiligte sich der junge Mann, der an der Hochschule Biberach derzeit seinen Master in „Energiewirtschaft“ baut, höchst erfolgreich an Wettkämpfen. Bei den internationalen österreichischen Meisterschaften belegte er den vierten Platz und bei den internationalen deutschen Meisterschaften qualifizierte er sich mit seinem zweiten Platz für die Weltmeisterschaft, die im Mai 2023 in Zypern stattfindet. Vor diesen Erfolgen war harte Arbeit angesagt, sprich sechs Mal wöchentlich ein zweistündiges Training im Fitnessstudio, und angesagt war auch eine Diät. Denn er musste 20 Kilogramm Gewicht verlieren, um bei 1,76 Meter Körpergröße sein Idealgewicht von 75 bis 76 Kilo beim Wettkampf zu haben. Während er beim Aufbautraining täglich 4000 Kalorien zu sich nahm, waren es kurz vor dem Wettkampf noch 1700 Kalorien.

Verbände kontrollieren die Athleten

Beim Wettkampf werden Optik, Performance auf der Bühne, Ästhetik sowie die Kraftwerte bewertet. Das Posen wird zuhause vor dem Spiegel geübt, wobei fünf Jahre seit dem letzten Wettkampf von Julian Zentner vergangen waren.

Bei den internationalen deutschen Meisterschaften belegte Julian Zentner (links) den zweiten Platz. Bild: Zentner
Bei den internationalen deutschen Meisterschaften belegte Julian Zentner (links) den zweiten Platz. Bild: Zentner | Bild: Zentner

Die Nachhaltigkeit von Natural Bodybuilding zeigt sich unter anderem in dieser langen Vorbereitungszeit, denn der Muskelaufbau dauert. „Jemand, der wie ich trainiert, baut binnen eines Jahres ein Kilo Muskelmasse auf“, erzählt der 26-Jährige. Bodybuilder, die Anabolika nehmen, können im selben Zeitraum die zehnfache Masse aufbauen. Um Medikamentenmissbrauch auszuschließen, gibt es für Natural Bodybuilder strenge Kontrollen und so wurde auch Julian Zentner nach seinem Erfolg bei den deutschen Meisterschaften Blut abgezapft.

26-Jähriger studiert Energiewirtschaft

Der Student arbeitet sich seit Jahresbeginn zeitgleich auch in die Firma ibp knauszentner Ingenieur-GmbH ein, die Vater Roland Zentner mit Roland Knaus als Geschäftsführer leitet. Idealtypisch steigt er nach erfolgreichem Abschluss in das Unternehmen ein und weil das Studium Vorrang hat, ist noch unklar, ob Julian Zentner an der Weltmeisterschaft teilnehmen und sich auf der internationalen Bühne präsentieren wird.

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Den Körper nach dem eigenen Ideal formen

Er müsste dann spätestens im Januar mit den Wettkampfvorbereitungen und somit auch mit der Diät beginnen. Wobei er die ersten Monate nach seinen Angaben problemlos bewältigt, da der Körper einen Kalorienüberschuss, sprich: genug Gewicht hat. Aber in den letzten Wochen werde es schwieriger, die Muskeln im Volumen zum Wachstum zu bringen und den Körperfettanteil auf sieben Prozent zu reduzieren, wie er in bei den Wettkämpfen der vergangenen Wochen hatte. Dann reagiere der Körper mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit und trotzdem muss das tägliche Trainingsprogramm abgespult werden. Aber er könnte es wieder schaffen, den Körper durch eigene Arbeit nach seinen Vorstellungen zu formen, wie der sympathische junge Mann im SÜDKURIER-Gespräch die Faszination dieser ungewöhnlichen Sportart beschreibt.