Erfolgreiche Nachwuchstalente, zwei deutsche Meister und eine dreifache Olympiateilnehmerin – einmal mehr wurde die Sportlerehrung, die coronakonform in der Stadthalle stattfand, ihrem Ruf als unterhaltsam-nachdenkliches Veranstaltungshighlight gerecht. Und einmal mehr war es der Verwaltung gelungen, mit der Turnikone Elisabeth Seitz einen außerordentlich sympathischen Ehrengast zu gewinnen, die Einblicke in eine erfolgreiche Sportlerkarriere gewährte. Mit 23 Meistertiteln ist die 28-Jährige die erfolgreichste deutsche Turnerin, hat bei Europa- und Weltmeisterschaften Medaillen gewonnen und startete drei Mal bei olympischen Spielen.

Ehrgeiz und Durchhaltewillen

Speziell im Turnsport ist eine so lange Karriere die absolute Ausnahme und Elisabeth Seitz hat noch nicht genug. Moderator Jens Zimmermann ließ nicht locker und entlockte ihr schließlich, dass sie Olympia 2024 in Paris durchaus im Blick hat, allerdings nur von „Jahr zu Jahr“ denke. „Ich bin mir meines Alters bewusst“, kennt Seitz die Gesetzmäßigkeiten des Turnsports. Ihr einstiger Trainer wollte die damals 18-Jährige schon nach dem ersten Olympiastart 2012 in London quasi auf „Altersteil“ schieben, wie sie in der Stadthalle erzählte, und schon als sie mit 6,5 Jahren mit dem Turnen begann, moserten Trainer, dass sie wohl schon zu alt wäre.

Rückhalt der Familie war und ist Elisabeth Seitz sehr wichtig

Mit Ehrgeiz, Durchhaltewillen und dem Rückhalt der Familie ging sie ihren Weg, der seit vielen Jahren mit nationalen und internationalen Erfolgen gepflastert ist. Sie entwickelte sogar ein eigenes Turnelement, das in den offiziellen Wertungscode aufgenommen wurde. Dass 2020 die Olympiade in Tokio um ein Jahr verschoben wurde, sei die richtige Entscheidung gewesen, ist Seitz überzeugt. Für weltweite Aufmerksamkeit sorgte dann 2021 der Auftritt der deutschen Turnerinnen, die als erstes Team, statt in knapp geschnittenen Turnoutfits, in langen Anzügen den Wettkampf absolvierten. Als Statement für die Wahlfreiheit beim Turndress sei die Aktion zu verstehen, ergänzte Seitz, dass es einfach darum gehe, sich im Outfit wohlzufühlen. Mit langem Applaus quittierten die Besucher die Ausführungen der Turnerin, die im Anschluss mit Bürgermeister Thomas Kugler und Jens Zimmermann die Pfullendorfer Sportler für ihre Leistungen mit Urkunden und Geschenken auszeichnete.

Sportehrenbrief für Gebhard Restle

Für seinen jahrzehntelangen Einsatz beim SV Denkingen erhielt Gebhard Restle den Sportehrenbrief der Stadt, überreicht von Bürgermeister ...
Für seinen jahrzehntelangen Einsatz beim SV Denkingen erhielt Gebhard Restle den Sportehrenbrief der Stadt, überreicht von Bürgermeister Thomas Kugler. | Bild: Volk, Siegfried

Die höchste Auszeichnung der Stadt, den Sportehrenbrief, erhielt Gebhard Restle, der jahrzehntelang maßgeblich die Geschicke des SV Denkingen lenkte. Unter seiner Ägide wurde unter anderem im Jahr 2000 die neue Sportanlage eingeweiht, die Infrastruktur stetig erweitert und Restle war auch einer der Initiatoren des Hallenfußballspektakels „Escad-Reuther-Cup.“ „Er ist einer der Großen im sportlichen Bereich“, würdigte Kugler die Verdienste des Geehrten, der dem Publikum noch sein strategisches Erfolgsrezept bei Verhandlungen mit der Stadtverwaltung verriet – man müsse seine Anliegen immer scheibchenweise vorbringen.

Viele Sportler aus Aach-Linz geehrt

Die geehrten Karin Schmid (links) und Andrea Höge von der Leichtathletikabteilung des TSV Aach-Linz im Interview mit Moderator Jens ...
Die geehrten Karin Schmid (links) und Andrea Höge von der Leichtathletikabteilung des TSV Aach-Linz im Interview mit Moderator Jens Zimmermann. | Bild: Volk, Siegfried

Viel Lorbeer ernteten Aktive aus Aach-Linz. Fabian Priebsch, Franz Utz und Thomas Köckeritz von der Schützengesellschaft wurden für ihren 5. Platz bei den Deutschen Meisterschaften geehrt. Die silberne Ehrennadel gab es auch für die Kugelstoßerinnen Karin Schmid und Andrea Höge von der Leichtathletikabteilung des TSV Aach-Linz. Zwei Nachwuchsathleten ihrer Abteilung wurden ebenfalls ausgezeichnet: Anna Lohr für ihren Bezirksmeistertitel im Waldlauf und Universaltalent Lars Waitschull für etliche Top-Platzierungen.

Zwei deutsche Meister kommen aus Pfullendorf

Mit Radfahrer Cedric Abt und Turner Maximilian Gläser applaudierte das Publikum zwei deutschen Meistern.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Nachwuchsfahrer des RC Pfullendorf triumphierte bei der U19-Meisterschaft, was einen enormen Trainingsaufwand erfordert, die Abt auf etwa 20 000 Kilometer pro Jahr taxierte.

Turnikone Elisabeth Seitz mit dem Pfullendorfer Turnnachwuchstalent Maximilian Gläser.
Turnikone Elisabeth Seitz mit dem Pfullendorfer Turnnachwuchstalent Maximilian Gläser. | Bild: Volk, Siegfried

Der 14-jährige Maximilian Gläser wurde 2021 beim Geräteturnen deutscher Jugendmeister am Reck und trainiert seit August am Turnstützpunkt in Stuttgart.

Zwei Teams werden geehrt

Ausgezeichnet wurden auch zwei Mannschaften. Da 2020 die Sportlerehrung coronabedingt ausgefallen war, erhielten die Kicker der damaligen E1-Junioren des SC Pfullendorf für ihren ersten Platz in der Bezirksstaffel in der Saison 2019/2020 erst am Dienstagabend ihre Ehrung, wobei die Jungs nun geschlossen in der D-Jugend spielen. Auch das männliche U18-Team des Tennisclubs Pfullendorf durfte sich über die Meisterschale in der Bezirksklasse freuen und für die Truppe um Trainer David Gronau gab es jetzt noch die Ehrung der Stadt.