Hermine Reiter, Leiterin der städtischen Galerie „Alter Löwen“ und der Künstler Thitz sind hoch erfreut über die äußerst positive Resonanz auf die Thitz Tüten-Kunst-Aktion, die begleitend zur Ausstellung stattfindet. Die Aktion wird mit Einbindung des Einzelhandels organisiert. „Das war mir besonders wichtig“, verdeutlicht Reiter im SÜDKURIER-Gespräch. Wenn Kunden nach dem Einkauf das Geschäft verlassen, finden sie in ihrer Einkaufstüte einen Flyer mit dem „Tüten-Angebot“.

Mehr als 150 Tüten wurden bisher abgegeben und können im zweiten Obergeschoss der Galerie betrachtet werden. Jeden Tag kommen bemalte, verzierte, ausgeschnittene oder beklebte Tüten mit der Post oder werden persönlich abgegeben, freut sich die Galeriechefin. Gemeinsam mit Künstler Thitz will sie herausfinden, wie viel Kunst in der Region Pfullendorf steckt. Sie fordern alle Freunde, Gäste und Besucher auf: „Macht die Papier-Einkaufstüte zur „Kunst Tüte!“ Die Kunstwerke können noch bis 16. Juli abgegeben werden, werden dann aufgehängt und für alle Besucher im Rahmen einer künstlerischen Installation präsentiert.

Spannend findet Hermine Reiter, dass sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen an der Aktion beteiligen, was zeige, wie viel Kreativität es in der Region gebe. „Wir müssen die Fläche zum Aufhängen der Tüten ständig vergrößern“, ergänzt Reiter, dass bei der Aktion auch der Umweltgedanke eine Rolle spiele. Und wer die Werke des 60-jährigen Künstlers Thitz genau betrachtet, entdeckt, dass er in den Bildern gleichfalls Tüten verwendet.

Turnerinnen sind begeistert

Seit Eröffnung der Ausstellung haben etliche Hundert Besucher die „Tüten-Kunstwerke“ bestaunt, darunter die Mittwochs-Turnerinnen vom Turnverein Pfullendorf, die von Galeriechefin Reiter durch die Räume geführt wurden, wie der TVP in einer Pressemitteilung informiert. Man habe viel Spaß bei der interessanten Führung gehabt und bedauere, dass man wegen Corona in den vergangenen Jahren nur sehr selten mit einer Führung die Ausstellungen die Galerie besuchen konnte.

Sehr beeindruckt waren die Turnerinnen demnach von der Farbigkeit und der Vielfältigkeit der Gemälde, und durch den abendlichen Lichteinfall habe man die in den Originalgemälden „versteckten“ Tüten gut erkennen können. Bei manchen Teilnehmerinnen kam bei einigen Gemälden sofort die Erinnerung an den jüngsten Urlaub auf, als sie die Gemälde von Istanbul oder London sahen. Überrascht waren sie von der großen Zahl an abgegeben Tüten. „Hier können noch bis Ausstellungsende selbst gestaltete Papiertüten im galerie-Shop abgegeben werden“, ermuntert Galeriechefin Reiter alle kleinen und großen Künstler, sich an der Aktion zu beteiligen.