„Viel lieber möchte ich jetzt selbst bei den Menschen in meinem Wahlkreis sein. Die Nähe zum Bürger ist wichtiger Bestandteil meiner Arbeit“, sagt der 62-Jährige.
Doch er hat gelernt, die Klaviatur des Online-Wahlkampfes zu spielen und sich dazu prominente Unterstützung aus den Reihen der CDU geholt, wie etwa Kultusministerin und Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann, die am Freitag Gast von Burger bei einem digitalen Talk war.
Weg führte vom Vereinsengagement in die Lokalpolitik
Der Weg des Sohns eines Landwirts hatte genau dort begonnen, wo er heute noch gerne ist: mitten unter den Menschen. „Heimat erwächst für mich aus Menschen, Orten und Begegnungen“, sagt Klaus Burger. Blutreitergruppe, Schützen- und Förderverein Hospiz – noch lange ließe sich die Liste seines Engagement im Heimatort Hohentengen ab den 1980-er Jahren fortsetzen. Weil das Interview mit dem SÜDKURIER just am Rosenmontag stattfindet, erzählt Klaus Burger von seiner geliebten Fasnet, für die er sich bei der Gründung der Dangamr Häxa und des Narrenvereins Hohentengen Beizkofen eingesetzt hat.
Und gewährt dabei Einblicke in das ganz persönliche Fasnets-Fotoalbum der Burgers. Kunterbunte Schnappschüsse von Klaus und Hildegard Burger mit den drei heute erwachsenen Kindern – jedes Jahr im speziellen Motto verkleidet. Die Freude an diesem Brauchtum sieht man ihnen an.
„Aus meinem Engagement für die Vereine heraus wuchs der Wunsch, sich auch in der Politik einzusetzen“, schildert Klaus Burger. Von 1994 bis 2019 war er Mitglied des Gemeinderats; die letzten zwanzig Jahre dieser Periode auch als stellvertretender Bürgermeister. Und mit der Konsequenz, die dieser klassische politische Weg „von unten“ mit sich bringt, führten ihn die nächsten Schritte in den Kreistag und schließlich im Jahr 2013 auch an die Spitze des CDU-Kreisverbands Sigmaringen. Im Jahr zuvor war Klaus Burger bereits der Sprung in die Landespolitik geglückt: Für die ausgeschiedene Tanja Gönner war er als Abgeordneter in den Landtag nachgerückt. Bei der Landtagswahl 2016 erreichte er ein Zweitmandat.
In den Themen, die er als Landtagsabgeordneter eingebracht hat, ist Klaus Burger spürbar zuhause. So sprudelt es nur so aus ihm heraus, wenn er über das Ehrenamt spricht, das er durch die Anerkennung solchen Engagements in der gesetzlichen Rentenversicherung und durch die Einführung einer Ehrenamtskarte mit einigen Vergünstigungen für ehrenamtlich Tätige stärken will. Sein Steckenpferde sind die Themen Finanzen, Wirtschaft und Landwirtschaft. Ist Burger doch nach einem Start ins Berufsleben als Bankkaufmann nun schon lange Jahre Geschäftsstellenleiter des Kreisbauernverbands Biberach Sigmaringen.
Sprecher für Agrarpolitik im Landtag in Stuttgart
In Stuttgart ist er im Ausschuss Ländlicher Raum aktiv, für die CDU-Landtagsfraktion setzt er sich unter anderem als Sprecher für Agrarpolitik ein. „Konventionelle Landwirtschaft und Öko-Landbau erbringen wichtige Leistungen zur Ernährungssicherung und zum Erhalt der Kulturlandschaft. Sie sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden“, betont der 62-Jährige. Als Beispiel, wie moderne Landwirtschaft aktiv zur Schonung von Ressourcen beitragen könne, erwähnt Klaus Burger die Silphie, die in Ostrach angebaut wird und aus deren Fasern Papier hergestellt wird. Ein Modellprojekt, das mit dem Innovationspreis Bioökonomie Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.
Hohe ELR-Zuschüsse erfreuen Klaus Burger
Als Themen, die ihm besonders am Herzen liegen, nennt Klaus Burger die Elektrifizierung der Zollernbahn, den Ausbau der Regio-Bus-Linien, unter anderem mit Anbindung des Meßkircher Campus Galli, die Etablierung des Gymnasiums in Bad Saulgau, das seine drei Kinder besuchten, als Mint-Exzellenz-Gymnasium, die Entwicklung der Heuneburg zur zentralen Kelten-Stätte in Baden-Württemberg inklusive der Donaurenaturierung zwischen Hundersingen und Binzwangen sowie das Hospiz der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb. Mit Freude erfülle ihn, so der Landtagsabgeordnete, dass unter den 70 Landkreisen in Baden-Württemberg mit knapp 6,2 Millionen Euro dieses Jahr die höchsten ELR-Mittel in den Kreis Sigmaringen fließen.
„Wer das Gute im Sinn hat, kann leichter sein Bestes geben“, dieses Zitat des Schriftstellers Ernst Ferstl nennt Klaus Burger als Leitspruch. Sollte er wieder in den Landtag gewählt werden, will er unter diesem Motto weitere fünf Jahre Landespolitik gestalten.
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