Gernot Suttheimer

Eine ungewöhnliche Hauptversammlung erlebten die 37 Mitglieder und Gäste der Interessengemeinschaft Wutachtalbahn (IG WTB) am Samstag. Der Vorstand legte erstmals in der 37-jährigen Geschichte nicht stationär, sondern mobil in einem Sonderzug seine Rechenschaft ab. Die Idee wurde bei einem Workshop mit der Bahnbetriebsleitung geboren.

Kostenloser Sonderzug

Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, erklärte sich bereit, einen kostenlosen Sonderzug mit zwei Umbauwagen und der großen Diesellok zur Verfügung zu stellen. Die Mitglieder wurden durch Lautsprecher im Zug auf der Fahrt nach Weizen und an zwei Bahnhöfen in Etappen informiert. Der Vorstand der IG WTB hatte sich im Packwagen niedergelassen. Er freute sich über den spontanen Eintritt eines mitfahrenden Gastes in den Verein.

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Der Broschürenverkauf habe 2018 weiter nachgelassen, informierte der Vorsitzende Gerhard Scheu. Die neuen historisch gestalteten Leuchten an den Bahnhöfen Zollhaus und Weizen sponsert die IG WTB mit 10 000 Euro. An den Kosten in Höhe von rund 10 000 Euro für den neuen Spielplatz in Zollhaus beteiligte sich der Verein mit 5660 Euro. Die IG waren durch Vorstandsmitglieder nicht nur durch Stände auf dem Blumberger Weihnachtsmarkt und an der Saisoneröffnung vertreten, sondern auch bei wichtigen Messen wie der CMT in Stuttgart.

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Während der Fahrt erklärte Scheu den Streckenverlauf der Sauschwänzlebahn, die Diesellok V 36 tuckerte und pfiff dazu. Schatzmeister Dietmar Niche, der sein Amt 2020 abgeben möchte, zog am Bahnhof Weizen Bilanz. Dabei wurde nicht nur leckere Gulaschsuppe angeboten, sondern es gab auch viele informative Zahlen. Die anschließend wiedergewählten Kassenprüfer Gerhard Willmann und Silas Pfaff fanden eine wohlgeordnete Buchführung vor.

Lob für Buchführung

Christian Brinkmann informierte beim Aufenthalt in Fützen, wo der reguläre Dampfzug abgewartet wurde, über die aktuelle Situation der Wutachtalbahn. Erstmals seit Jahren schreibt der Bahnbetrieb 2018 wieder schwarze Zahlen. Er freute sich besonders darüber, dass trotz hoher Kosten und eines immensen Aufwands das Antlitz einer historischen Bahn erhalten bleiben kann.

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Die Arbeit sei auch wegen des großen bürokratischen Aufwands eine tägliche Herausforderung. Nur mit ehrenamtlichen Kräften könne der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden. Im Fokus ist in diesem Jahr der Bahnbetrieb zwischen Stühlingen und Lauchringen. Dank des Zuschusses der Landesregierung kann die Strecke mit zusätzlichen Zügen für Schüler belebt werden.

Neuer Bahnsteig in Stühlingen vorgesehen

Am Schulzentrum in Stühlingen soll ein neuer Bahnsteig gebaut werden. 2020 beginnen die Tunnelsanierungen, zunächst sind der Grimmelshofener und der Weiler Kehrtunnel an der Reihe. Wegen der Mopsfledermäuse kann nur während der Saison saniert werden. Das sei eine logistische Herausforderung, betonte Brinkmann. Der Lokschuppen in Fützen erhält einen neuen Boden für etwa 150 000 Euro. Die Verlagerung des Lokschuppens nach Zollhaus sei nach wie vor ein mittelfristiges Ziel.