Blumberg Im Blumberger Jugendhaus liegt ein bunter Teppich. Darauf spielen Kinder mit Holzlegosteinen, Spielzeugbaggern und Plüschtieren, hinten im Raum steht ein Tischkicker, im Nachbarraum ist ein Billardtisch. Gut ein Dutzend Kinder im Alter von neun Monaten bis zehn Jahren sorgen für Leben, begleitet von sechs Müttern, die sich bei Kaffee und Keksen austauschen. Die Kinder spielen alleine oder miteinander, wie sie gerade Lust haben, es herrscht eine fröhliche Stimmung.
Dieser offene Familientreff, wie er heißt, dient dem Austausch. Dem Austausch von Familien, meistens von Müttern und Kindern, gerne auch von Vätern, namentlich alleinerziehenden Vätern, sagt die Leiterin Ramona Breu. Ebenso könnten auch Menschen, die alleine sind, kommen, oder ältere Menschen, die keine Enkel hätten, aber kinderlieb seien. Der Treff könne auch der Integration dienen.
Gegründet hat den Treff vor elf Jahren Ramona Breu, die in Hondingen verheiratet ist und mit vier gemeinsamen Kindern und einem Enkel lebt. Seit 2018 ist sie selbstständige Tagesmutter. Blumberg sei der älteste der heute neun Familientreffs im Schwarzwald-Baar-Kreis, berichtet sie. Doch seit vorigem Jahr habe der Besuch spürbar nachgelassen, deshalb will sie jetzt mehr für diesen Treff werben.
Finanziert werden die Treffs zu 20 Prozent vom Schwarzwald-Baar-Kreis und zu 80 Prozent vom Landesprogramm „Stärke“, schildert Melanie Dutty vom Kreisjugendamt, die den Treff gerade besucht. „Stärke“ fördere die Elternentwicklung, von den Treffs kämen positive Rückmeldungen. Saskia Nowak kommt mit drei Kindern von vier bis zehn Jahren. Den Familientreff kennt sie vom ersten Tag an, da war sie mit ihrem ältesten Sohn gerade schwanger. Das Schönste sind für sie der Austausch, die Begegnungen, aber auch die Ausflüge und Unternehmungen. „Wir sind mal im Schwimmbad, gehen laufen, das ist auch für die Kinder schön.“ Jessica Müller, die schon drei erwachsene Kinder hat, kam mit ihrem achtjährigen Sohn zum ersten Mal zum Treff. Auch ihr liegt viel am Kontakt mit anderen Müttern, „und dass die Kinder auch untereinander Kontakt finden und miteinander spielen“. Sie wohnt in Opferdingen, dort gebe es nicht einmal einen Spielplatz.
Irina Zollinger aus Bräunlingen hat zwei Kinder, zwei und fünf Jahre alt. „Die Kinder lieben es, hier toben zu können, Kind sein zu können. Und für mich ist es ein schönes Rauskommen aus dem Alltag, mit Mamas und Papas zusammenzukommen.“ Anita Giner aus Neudingen hat schon zwei fast erwachsene Kinder und zwei mit sechs und einem Jahr. Sie war schon früher mit den jetzt großen Kindern beim Familientreff und kann beim Austausch ihre ganze Erfahrung einbringen. „Es ist schön, dass die Kinder miteinander spielen können, dass sie runterkommen.“ Manuela Burkart aus Hondingen hat zwei Kinder im Alter von neun Monaten und vier Jahren. Sie ist ab und zu da, wenn es ihr jeweils passt. Den Kindern tue der Austausch gut.
Der Familientreff findet nach mehreren Umzügen im Jugendhaus statt, in Kooperation mit dem Stadtjugendreferat. Stadtjugendreferent Sasa Hustic betont die Kooperationsmöglichkeiten: „Durch den Familientreff kommen schon viele Eltern in das Jugendhaus und lernen es kennen. Und mit ihnen lernen auch ihre Kinder das Jugendhaus kennen und finden später vielleicht leichter den Weg hierher.“ Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy bekräftigt: „Der Eltern-Kind-Treff ist ein gutes Bindeglied zwischen dem Stadtjugendreferat und den Eltern. Die kurzen Wege sind optimal, da bei anfallenden Themen die Eltern jederzeit auch auf das Stadtjugendreferat zurückgreifen können. Die Eltern lernen das Jugendhaus und ihre Arbeit kennen, noch bevor die eigenen Kinder dieses nutzen.“