Kommingen – 50 Jahre waren es am 1. Januar, dass die einst selbstständige Randengemeinde Kommingen nach Blumberg eingemeindet wurde. Neben Kommingen wurden auch noch Nordhalden und Epfenhofen zu diesem Termin eingemeindet.
Sie waren die drei ersten Blumberger Stadtteile. Das Mitwirken in der Kommunalpolitik sicherte den Stadtteilen die unechte Teilortswahl, die jedem der drei Orte einen Sitz im Blumberger Gemeinderat garantierte. Zum 1. April 1972 wurden Achdorf, Hondingen, Riedböhringen und Riedöschingen eingemeindet. Fützen wurde zum 1. Januar 1975 zwangseingemeindet.
In einer Serie schildert der SÜDKURIER die Eingemeindungen und die seitherige Entwicklung.
Das Votum der Komminger für Blumberg war deutlich. In einer Bürgeranhörung am 29. November 1970 votierten von 135 abstimmenden Bürgern 107 dafür und 28 dagegen. Mit nur einer Gegenstimme folgte der Gemeinderat dem Votum. Den Ausschlag für Blumberg habe vor allem auch das intensive Bemühen von Blumbergs Bürgermeister Werner Gerber gegeben, von der Nachbarstadt Tengen seien keine solchen Signale gekommen, schildert der 82-jährige Günter Kramer.

In einem Zusatzvertrag verpflichtete sich die Stadt Blumberg zu erheblichen Investitionen in Kommingen. In acht Jahren waren dies unter anderem 200.000 D-Mark in den Ausbau der Ortskanalisation, 120.000 Mark in Ortsstraßen, 125.000 Mark für den Neubau eines Schlachtsraumes, 40.000 Mark für ein neues Gemeinschaftshaus, 40.000 Mark für das Erneuern von zwei Bachbrücken und zwei Löschwasserstellen, 20.000 D-Mark für die Restfinanzierung der Friedhofskapelle und 10.000 Mark für das Fertigstellen der Ortschronik.
„Zugehörigkeitsgefühl zu Blumberg“
Franziska Müller (23) engagiert sich in der Feuerwehr.
„Kommingen ist eine sehr kleine Dorfgemeinschaft, die von den Menschen im Ort lebt. Schon als Kind konnte ich mich hier gut zurecht finden. Ich habe mit den wenigen, gleichaltrigen Kindern gespielt. Daraus haben sich bis heute Freundschaften entwickelt. Gut gefällt mir, dass unsere Jugend jahrgangsübergreifend befreundet ist, der Zusammenhalt in der Bevölkerung ist stark. Auch Vereine spielen eine wichtige Rolle. Bei den Proben im Ort sind Jugendliche nicht auf ein Fahrzeug angewiesen. Das Vereins-Engagement leben die Älteren im Ort vor. Dadurch lernt man als junger Mensch, dass es wichtig ist, Verantwortung im Verein zu übernehmen. Für mich persönlich hat die Feuerwehr einen hohen Stellenwert. Die einzelnen Abteilungen bilden durch gemeinsame Proben und Einsätze eine Einheit mit der Stadtwehr. Ich habe immer ein selbstverständliches Zugehörigkeitsgefühl zu Blumberg. Der Schulbesuch in Blumberg hat dies verstärkt. In der Schule wurden zwischen Kindern aus den Ortsteilen und Kindern aus der Kernstadt Freundschaften geknüpft.“