Die neue Möglichkeit, auch in der historischen Kernstadt von Bräunlingen Solaranlagen auf das Dach bauen zu dürfen, ist sehr schnell auf Interesse gestoßen.

Erst vor kurzem hatte der Gemeinderat den Weg freigemacht, auch in der Kernstadt – konkret im Geltungsbereich der Stadtbildsatzung – auf den Dächern unter bestimmten Bedingungen Solaranlagen anzubringen.

Und es dauerte nicht lange, schon lagen drei Bauanträge auf dem Tisch von Stadtbaumeister Volker Dengler. Weitere Interessenten sind aktuell dabei, die Vorbereitungen für einen Bauantrag für Solaranlagen in der Innenstadt zu treffen. Dies zeige, dass ein gesteigertes Interesse für die neue Möglichkeit vorliege, auch mit dem Blick auf die Energiekrise und den Klimawandel.

Vor der Freigabeentscheidung der Bürgervertreter war klar, dass das bisherige Verbot gelockert werden soll, jedoch keine komplette Freigabe gewünscht wird. Alle Bauanträge werden in der Regel als Einzelfallentscheidungen behandelt und müssen klar Bedingungen erfüllen.

Bauanträge, die von Stadtbauamt und Bürgermeister auch wegen der Einsehbarkeit kritisch gestuft werden, werden dem Gemeinderatsausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtsanierung vorgelegt, der die endgültige Entscheidung trifft.

Wichtig ist auch die Aussage, dass ein Anspruch auf Genehmigung nicht besteht und dass Altanlagen in der Innenstadt, bei Ersatzmaßnahmen oder Änderungen im Bestand, bestehen bleiben dürfen.

Hoffen auf gute Energie-Ausbeute

Es liege doch auf der Hand: Wenn möglich sei, die Sonnenenergie zu nutzen, dann sollte man es machen, sagte Karl Walch in der Zähringerstraße. Er ist zuversichtlich, bald Energie selbst herstellen zu können.

Gut sei auch, dass nun die Möglichkeit bestehe, in der Bräunlinger Altstadt Solaranlagen auf den Dächern im nicht einsehbaren Bereich zu platzieren. Da sei eine gute Menge an Kilowattstunden in regenerativer Energie zu produzieren.

Ein Blick über die Dächer von Bräunlingen: Auf den Häusern der Kernstadt werden wohl bald die ersten Solaranlagen zu sehen sein.
Ein Blick über die Dächer von Bräunlingen: Auf den Häusern der Kernstadt werden wohl bald die ersten Solaranlagen zu sehen sein. | Bild: Dagobert Maier

Einen Haken gibt es freilich: Bei der Umsetzung sei es derzeit nicht einfach, eine Fachfirma zu finden, die eine Solaranlage auf dem Dach anbringe. Es gebe zum Teil lange Wartezeiten.

„Wir hatten schon länger vor, Solaranlagen anzubringen, da wir zwei Elektroautos haben. Nachdem es nun auch in der Innenstadt möglich wurde, auf nicht einsehbaren Dächern Photovoltaik Anlagen anzubringen, wurde das Vorhaben konkret“, sagt Jochen Helder in der Blaumeerstraße.

Elektro-Autos mit eigenem Strom laden

Die Anlage könne er selber montieren, sagt Helder. Die Module seien schon gelagert und auch der Dachaufsatz sei vorhanden. Per Akku werde dann der Strom gespeichert, um den Eigenbedarf zu decken und die Autos aufzuladen. Eventuell werde der Überschuss eingespeist. Jochen Helder findet es gut, dass nun auch im Städtle Solaranlage unter bestimmten Bedingungen auf dem Dach möglich sind.

„Ich habe mich schon länger mit Solaranlagen auf Dächern befasst und nachdem es nun auch in der Kernstadt möglich wurde, kam mein sofortiger Entschluss, das mache ich“, berichtet Norbert Scherzinger. „Mein Ziel ist es, den Strom selber zu nutzen und nicht zu verkaufen“.

Möglichst den eigenen Bedarf decken

Er kaufe auch die wichtigen Batteriespeicher und nutze den Strom nur selbst. Die Anlage werde noch in 2022 bestellt und so früh wie möglich auf das Dach montiert. Da im dortigen Bereich sowieso ein Umbau anstehe, will er die Solarstromerzeugung in das Gesamtkonzept des Vorhabens mit einbauen. Seine Zielrichtung sei es, so weit wie möglich den eigenen Strombedarf selbst herzustellen, meinte Norbert Scherzinger.