Der Ball der Narrenzunft zu Brigädal war prima besucht, sodass die Gäste in der Klengener Arenberghalle einfach etwas enger zusammenrückten. Und da waren natürlich Sitzfleisch und Rückgrat erforderlich.
Die Schunkelrunden sollten ihren Zweck in doppelter Weise erfüllen und auch die Muskulatur ein wenig lockern. Satte 20 Programmpunkte wurden geboten. Das bunt gemixte Programm aus Gardetanz, Show und Sketchen begeisterte am Fritigobäd knapp 400 Besucher.
Ein Schuss Mystik darf nicht fehlen
Gestartet war der Abend einmal mehr mit dem klassischen Strohmann-Tanz unter der Regie von Christina Mattes. Das spezielle Häs ganz aus Stroh symbolisiert seit jeher die heimische Landwirtschaft und ein kräftiger Schuss Mystik gehört ebenfalls zu dieser Narrenfigur.

Dann wurde es schmissig: Mehrere Gardetänze durften auch diesmal beim Ball nicht fehlen. Sie stellen eine Mischung aus Tanz, Bodenturnen sowie Akrobatik dar und werden hierzulande schon seit den 1930-er Jahren gepflegt.
Hier wird getanzt
Den Anfang machte die ganz junge Tanzgarde der sechs- bis zwölfjährigen Mädchen. Die Minigarde erhielt für ihre Darbietung viel Applaus. Auch die Teenie- und Zunftgarde zeigte schwungvolle, fernsehreife Darbietungen. Sie begeisterten teils als klassische Gardemädchen im neuen Gewand, aber auch als tanzende Nonnen.

Alois Oberföll, Brigachtals Fasnet-Urgestein, ging wieder einmal in die Bütt und glossierte dabei die hohe Politik vortrefflich. Das Publikum dankte mit so manchem Lacher. Die Zunftformation „Katzejoomer“ bot diesmal ganz ohne Instrumente ein kleines Puppentänzchen. Lars Holle und Renate Fleck hatten den Auftritt einstudiert. Carina Weißhaar und Christian Stöckmeyer sowie Felix Hirt und Lukas Fleig hatten die Idee für die abwechslungsreiche Show „Magie“.

Nun schon zum neunten Mal präsentierten Jens Oberföll und Urs Neidhart den Dorftratsch. Da bekam so mancher unbescholtene Bürger sein Fett weg. Erstmals in Erscheinung trat der rein aus Damen bestehende Hansel-Chor, der mit tollem Livegesang begeisterte. Ann-Katrin Turina, Stephanie Bölling und Maren Popp hatten die Texte federführend verfasst.
Zum zweiten Mal kamen nun auch die Strohmänner auf die Bühne, diesmal als überdimensionale Sauen und Rindviecher. Der Tanz war urkomisch anzusehen. Später am Abend hatten sich die Narrenräte einen leicht skurrilen Sketch einfallen lassen. Petra Holle und Felix Hirt berichteten, welche Hindernisse so eine Brigachtaler Narrengestalt unter Umständen zu überwinden hat.
Zwischen den Programmpunkten kamen immer wieder Thomas Gottschalk alias Lena Stöckmeyer und Michelle Hunziker, gemimt von Marco Schleicher, auf die Bühne, um in der allerletzten Wetten-Dass-Ausgabe so manch nette Wette zu präsentieren.
Nach dem Zunftball ist vor dem Zunftball. Daher spielte nach dem offiziellen Teil noch die Guggemusik der Zunft, Katzejoomer, kraftvoll auf. Und auf diese Weise tanzte und schunkelte das Narrenvolk noch bis weit nach Mitternacht.