Löffingen – Vier Parteien mit insgesamt 48 Kandidaten stellen sich der Gemeinderatswahl am 9. Juni. Bei einer Veranstaltung mit Moderatorin Gabi Eckert von „Erste Wahl BW“ wurden die Bewerber in einem neuen informativen Format der Bevölkerung vorgestellt.
Die vier Parteien CDU, FDP/FW, SPD und die Grünen hatten sich in der Festhalle mit entsprechenden Infoständen in den Farben der jeweiligen Partei positioniert. Bei einer Kurzvorstellung konnten die rund 50 Besucher jeden Kandidaten schon einmal kennenlernen, ihm Fragen stellen oder die politischen Ziele für die kommende Legislaturperiode des Gemeinderats erfahren. Wie wichtig die Wahl des Gemeinderats ist, welche Aufgaben und Pflichten er hat und nicht zuletzt wie mutig und zukunftsweisend es ist, sich zur Wahl zu stellen, das erläuterte Wahlvorständin Annette Heiler. Sie ist seit 1999 im Gemeinderat.
Die anfängliche Skepsis war relativ schnell verflogen und so stellten die Besucher eine Vielzahl von Fragen und gaben Anregungen. Eines der Themen war der derzeitige Ausbau der Mailandstraße. „Die Enge hätte man einfach beseitigen können“, so Werner Waßmer, was allerdings nicht geschehen sei. Der Ausbau, so hieß es im Gespräch mit Wolfram Wiggert, sei sehr kompliziert.
„Was ist Euer Ziel im Gemeinderat. Die Stadt Löffingen ist doch in Sachen Umwelt recht gut“, so Hugo Wenzinger aus Unadingen. Dies bestätigte Kandidat Artur Eichin, doch es gebe noch Luft nach oben. Kollege Kai Baudis bedauerte, dass es keinen Fußgängerüberweg vom Reichberg ins Städtle gibt. Eine Forderung, die auch schon die SPD dem Rat vorgelegt hatte. Christa Kienzler bemängelte bei Georg Mayer, dass die Stadt sehr viel für die Jugend und ältere Menschen leiste, aber die jungen Senioren aus dem Raster fielen. Maria Waßmer bemängelte den sprachlichen Umgang in der Politik in der Öffentlichkeit. An Lukas Dieterle von der FDP gerichtet ging die Frage, wie man das neue und wichtige Altenpflegeheim überhaupt noch bezahlen kann.
„Auf jeden Fall gab es viel Diskussionsstoff, auch über die geplante Schließung des Nahkaufs“, informierte Martin Lauble. Ebenso sei es um Schule und Kindergarten gegangen, wie Tanja Kühnel ergänzte. Petra Vetter, langjähriges Mitglied im Ortschaftsrat Dittishausen, zollte jedem einzelnen Kandidaten großen Respekt, der sich in der schwierigen Zeit für die Heimatgemeinde, aber auch für die Demokratie einsetze. Erfreulicherweise gab es von den Besuchern auch viel positive Resonanz. „Das zeigt, dass schon viel Gutes im Städtle läuft“, freute sich Bürgermeister Tobias Link.
Der Nachteil dieses Gesprächsformats war sicherlich, dass es keine Fragenbündelungen gab. Deshalb hatte Moderatorin Gabi Eckert sechs Themenfelder herausgegriffen, die parteiübergreifend und durch die Besucher mit vielen Ideen erarbeitet wurden. Die meisten Ideen gab es zum Thema „Älter werden in Löffingen“, etwa zur Ärzteversorgung oder auch zu Mehrgenerationen-Wohnmöglichkeiten.
Bei „Gemeinschaft und Identität“ gab es den Vorschlag, die Vereine in die Nachmittagsbetreuung einzubinden. Im Themenbereich „Infrastruktur“ ging es um die Einkaufsmöglichkeiten im Städtchen und die Digitalisierung, bei „Bildung und Freizeit“ um den Erhalt der Werkrealschule sowie beispielsweise um Radwege in die Ortsteile. Das Themenfeld „Umwelt, Natur, Tourismus“ bündelte Punkte wie die Innenstadtbegrünung, Streuobstwiesen oder Tourismuslenkung.