Löffingen Lange war die alte hölzerne Witterschneekapelle ein mit Devotionalien vollgestopfter Verwahrort. Zahllose religiöse Gegenstände wie Kreuze, Heiligenfiguren, Rosenkränze oder christliche Literatur wurden in der kleinen Kirche abgelegt. All dies gehört nun der Vergangenheit an. Die dunkle Holzverkleidung ist einem hellen Wandanstrich gewichen, die vielen Kirchenbänke wurden anderweitig verwendet, die religiösen Gegenstände an einer unbekannten Stelle vergraben, also „zur Mutter Erde zurückgeführt“.

Inzwischen wurden einige Stühle zum Verweilen aufgestellt. „Die alte Kapelle ist so zu einem Ort der inneren Einkehr und Meditation geworden“, freute sich Pfarrer Johannes Kienzler, der zusammen mit einem achtköpfigen Team die notwendige Umgestaltung realisiert hat. Dabei sei man keineswegs planlos vorgegangen, sondern habe vor dem Ausräumen alle Gegenstände vom Archivar der Diözese genau nach ihrem eventuell historisch wertvollen Hintergrund untersuchen lassen, wie Pfarrgemeinderatsvorsitzender Arno Gärtner informierte.

Erst nach der Prüfung und der Zustimmung des Erzbischofs wurde gehandelt, wie man seit der Wiedereröffnung sehen kann. „Die Kapelle hat nicht nur ein neues Aussehen, sondern ist jetzt ein Ort der Besinnung. Durch die Informationstafeln ist auch die Geschichte erhalten geblieben“, so Bernd Schulz, der jedes Jahr von Donaueschingen nach Löffingen pilgert. Sein Kollege aus Bonndorf, Fritz Maier, ergänzt: „Ich freue mich, dass einmalige Symbole wie die Kinder-Orthese wieder in der Kapelle zu finden sind.“

Bei der Wallfahrtseröffnung bekräftigte Dekan Johannes Kienzler diesen mutigen Schritt, den die Hauptakteure Jörg, Werner und Maria Waßmer, Kathrin Kramer, Arno Gärtner, Bernhard Kaczor und die Löffinger Handwerker umgesetzt haben. Beispielhaft nannte Kienzler Kathrin Kramer aus Unadingen, welche das regenbogenfarbige Wandgemälde mit dem stilisierten Kreuz entworfen hat, und die Familie Waßmer.

Der pensionierte Geschichtslehrer Werner Waßmer und sein Sohn, der Historiker und Museumsarbeiter Jörg Waßmer, konzipierten die historische Ausstellung mit sieben Tafeln.