Löffingen Vor 25 Jahren erfüllte sich das Göschweiler Musiktalent Gottfried Hummel einen Traum: Er eröffnete die eigene Musikschule, um die Liebe zur Musik an andere weiterzugeben. Vieles hat sich in diesen 25 Jahren verändert, nicht aber der Fokus von Gottfried Hummel, den Mensch immer im Mittelpunkt seiner Arbeit zu sehen.

Dies bedeutet für Gottfried Hummel nicht nur, bei der Schulung das Tempo an den jeweiligen Schüler anzupassen, sondern auch dessen musikalische Wünsche zu berücksichtigen. „Je nach Alter ist die Musikliteratur unterschiedlich“, sagt er. Da Gottfried Hummel nicht nur aktiver Musiker, Dirigent und Musiklehrer ist, sondern auch Komponist und Arrangeur, schreibt er passend für jeden Schüler das entsprechende Notenmaterial.

Eigene Notenliste für jeden Schüler

„Jeder meiner Schüler hat eine individuelle Notenliste“, betont Hummel. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von der klassischen Musik, über Volksmusik bis zu Charthits, Rock- und Hardrock-Musik. Gottfried Hummel ist ein musikalisches Allround-Genie. Im Hintergrund hat er seine klassische Musikausbildung. Über Jahrzehnte war er Musiker einer Tanzkapelle und einer Hardrock-Band. Außerdem ist er als Verleger und Verbandsdirigent des Blasmusikverbands Hochschwarzwald bestens mit der Materie der Blasmusik- und Volksmusik vertraut. So gibt es für ihn kein Nein, wenn es um die Musikwünsche seiner Schüler geht.

Die Löffinger Musikschule Hummel ist aber auch ein Beispiel dafür, dass Musik ein Erlebnis für alle Generationen ist und jeder ein Instrument erlernen kann. Dafür ist man nie zu alt, höchstens noch zu jung, denn die Kinder müssen mindestens Farben erkennen können. Mit farblichen Fixierungen an den Instrumenten kann jeder – auch wer keine Noten lesen kann – ein Instrument lernen.

Wichtig sei die Motivation und die Freude an der Musik, für alles andere hat Gottfried Hummel eine Lösung. In seiner Musikschule sind etwa 60 Prozent Kinder und Jugendliche. Zu den 40 Prozent der Erwachsenen gehören auch einige schon als Senioren. Der jüngste Schüler ist vier Jahre alt, der Älteste kratzt bereits an der 80er-Grenze.

Nach wie vor ist das Klavier das beliebteste Instrument, außerdem die Gitarre. Interessanterweise steht das Akkordeon bei den Erwachsenen immer wieder auf der Wunschliste, dagegen ist das Erlernen von Blasmusikinstrumenten eher bei Jugendlichen angesagt. Die Gruppe der Erwachsenen ist auf die Wiedereinsteiger manifestiert.

Der Unterschied zwischen den jüngeren und älteren Musikschülern liegt klar auf der Hand. „Kinder sind alleine schon durch die Schule auf Lernen programmiert. Sie sind es gewohnt, Dinge, die nicht klappen und kritisiert werden, zu trainieren und zu üben“, analysiert Gottfried Hummel. Bei Kindern kommt die kindliche Unbeschwertheit dem Musikunterricht zugute. Diese Eigenschaften hätten die Erwachsenen und Senioren meist verlernt. „Fehler bedeuten für viele Erwachsene eine persönliche Niederlage und die Unzufriedenheit beginnt“, so Hummel. Sie wollen in einer bestimmten Zeit ein Ziel erreichen. Dies sei oft einfach unrealistisch und aufgrund der Persönlichkeit überhaupt nicht machbar. „Erwachsene müssen lernen, sich nicht unter Druck zu setzen“, betont der Musiker. Musik müsse einfach Spaß machen.

Dieser Spaß ist beim Göschweiler Musiklehrer unverkennbar: „Ich habe mein Hobby zum Beruf machen können – was gibt es Schöneres?“. Seine Herausforderung lautet, jeden Schüler individuell zu fördern, ohne diesen zu überfordern. Der eine Schüler spielt für sich, der andere möchte sich einem Wettbewerb stellen. Alles sei möglich. Der erste große Schritt, den Anfang zu machen, sei einfach. Hier helfen oft Gutscheine, um bei Gottfried Hummel einfach mal reinzuschnuppern.