Löffingen – Mit einer besonderen Präventionsstrategie will Löffingen dafür sorgen, dass junge Menschen in dem Baarstädtchen gesund aufwachsen. Die Methode wird als CTC bezeichnet. Die Abkürzung steht für „Communities That Care“, also für Gemeinschaften, die acht geben. Damit ist man ein Vorreiter, „denn bisher gibt es noch nichts Vergleichbares im Landkreis“, so die bisherige Projektleiterin Stefanie Gutenkunst.

Die pädagogische Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit übergab bei einem Treffen den Stab an Sina Schneble, die seit vergangenem Jahr als Schulsozialarbeiterin auch CTC-Gebietskoordinatorin ist. Doch zuvor gab es noch einen Zwischenbericht, der auch von den Gästen wie Bürgermeister Tobias Link, Johanna Weis (Polizei), Jannik Eichner (Caritas) und Chris Böswetter vom Landratsamt wohlwollend aufgenommen wurde.

Das Expertenteam, zu dem Vertreter von Kindergarten, Schule, der Kirche, der Polizei, der Stadt, von ortsansässigen Firmen, etwa WST, sowie von interessierten Eltern und Jugendlichen gehören, leistete bislang Erstaunliches. Schon zu Beginn dieser nachahmenswerten Präventionsarbeit war schnell klar, dass in der Stadt Löffingen die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen der Jugendlichen sehr gut sind.

Trotzdem können Gewalt, Alkohol, Drogen, Mediennutzung eine echte Gefahr darstellen, die es gilt, schon im Vorfeld einzuschränken. Während die Präventionsarbeit im Kinder- und Jugendbereich vor allem auch in der Stadtbücherei und den Vereinen schon sehr groß und vielfältig war, fehlte es zunächst am Mitwirken von Eltern. „Deshalb haben wir uns als Erstes die Elternarbeit vorgenommen“, informierte Stefanie Gutenkunst.

Zunächst erfolgte der Aufbau eines großen Präventionsnetzwerks. Dabei handelt es sich um ein engagiertes Gebietsteam, welches sich aktiv mit Präventionsmaßnahmen beschäftigt. Aktionspläne wurden erstellt und eine Resilienzfortbildung angeboten. Die Ergebnisse einer ersten Befragung wurden im Aktionsplan aufgenommen und umgesetzt.

Wichtig, so Sina Schneble und Stefanie Gutenkunst, seien die institutionsübergreifenden Angebote. Dazu zählten ein Infoabend durch die Polizei, ein digitaler Elternabend und Informationen zu psychischen Krankheitsbildern für das Lehrerkollegium. Die Aktion „Kess erziehen“ sei eine mittelfristig angelegte Maßnahme, ebenso wie „Smarte Eltern – smarte Kinder“.

Hier hat Löffingen mit der Ausbildung von gleich 18 Mentoren eine absolute Vorreiterrolle im gesamten Landkreis inne. Dabei hatten sich Eltern über Themen wie Cybermobbing, Computerspiele und Umgang mit den neuen Medien in einem mehrwöchigen Workshop schlaugemacht.

Diese Erfahrungen werden regelmäßig in einem Elterncafé an andere Eltern weitergegeben. „Hier haben wir von den Jugendlichen vieles lernen können“, informierten Teresa Nicke (Konrektorin Grundschule Löffingen) und Barbara Hasenfratz (Leiterin Kindergarten Maximus Löffingen).

Als wichtig erachtet wird es, die Jugendlichen bei den Präventionsaktionen mit ins Boot zu nehmen. Eine fünfköpfige Gruppe brachte sich an diesem Abend sehr konkret zu dem Thema ein. „Wie kann man die Jugendlichen am besten erreichen“, fragte sie Stefanie Gutenkunst. Die Antwort war eindeutig: „Über TikTok oder Instagram.“ Auf diesen Medien halten sich die Jugendlichen am längsten auf. „Ein Account mit kleinen, interessanten Videos über Löffingen wäre dort der Renner“, da war sich die Gruppe um Robin Wider, Joshua Link und Leon Heer einig.