St. Georgen Wenn der Beckenboden schwächelt, macht sich das beispielsweise in Form von Harninkontinenz oder Blasen- oder Gebärmuttersenkung bemerkbar. Damit der Beckenboden bis ins Alter voll funktionsfähig bleibt, sollte er frühzeitig trainiert werden. Auch, wenn man (noch) keine Beschwerden hat. Tamara Franow ist ausgebildete Beckenbodentherapeutin und macht auf das gesellschaftliche Tabuthema aufmerksam. „Der Beckenboden sollte genauso trainiert werden wie beispielsweise der Bizeps“, sagt sie. Franow verhilft Frauen und Männern mit schwachem Beckenboden wieder zu mehr Lebensqualität. Das Thema liegt ihr am Herzen, da ein schwacher Beckenboden und die Folgen noch immer schambehaftet sind.

Der Beckenboden ist ein nur handtellergroßer Muskel, der wie eine gespannte Hängematte in der Beckenhöhle grob zwischen dem Kreuz- und dem Schambein und zwischen den Sitzbeinhöckern liegt. Seine Aufgaben zur Stützung des Haltungsapparates und zum Öffnen und Schließen der Körperöffnungen erfüllt er meist unbeachtet. Erst, wenn aufgrund eines schwachen Beckenbodenmuskels etwa beim Husten oder Lachen erste Inkontinenzanzeichen auftreten, macht man sich Gedanken.

Generell sollten Frauen wie Männer gleichermaßen ihren Beckenboden trainieren, macht Tamara Franow deutlich, die ihre Präventionskurse im eigenen Studio „Bloom“ in der Hauptstraße anbietet.

Wer sollte seinen Beckenboden trainieren? „Im Grunde jeder“, sagt Franow. Für Frauen kann Beckenbodentraining schon im jungen Alter vor und direkt wieder nach der Schwangerschaft ebenso wichtig sein wie für Männer zur Vorbeugung von Blasen- oder Potenzproblemen. In ihren Kursen zeigt Tamara Franow, wie der Beckenboden richtig „und intelligent“ trainiert wird. Dazu gehören auch bestimmte Atemübungen. „Aber auch Fußarbeit gehört dazu“, sagt Franow, die das Zusammenwirken unterschiedlicher Übungen mit einem Netzwerk vergleicht.