St. Georgen – Für den Neubau eines Radweges in Verbindung mit einer Fahrbahnverbreiterung entlang der Kreisstraßen K 7524 und K 5532 zwischen St. Georgen und Hardt haben jetzt die ersten Vorarbeiten begonnen. Anfang Februar starteten die Rodungsarbeiten im Bereich Brogen. Dort wurden auf einer Länge von rund 250 Metern Bäume entlang der rechten Fahrbahnseite in Fahrtrichtung Brogen gefällt.
Bislang war die Strecke zwischen St. Georgen und Hardt mit dem Fahrrad kein Vergnügen. Die Radfahrer mussten auf der ohnehin schmalen Straße fahren, Autos und Lastwagen rauschten mit hohem Tempo und nur mit geringem Abstand an den Radlern vorbei. Durch den Wald fahren ist keine wirkliche Alternative, da hier keine durchgängige Strecke vorhanden ist. Das soll sich jetzt ändern. Ab 2026, so der Zeitplan, sollen Radfahrer komfortabler und vor allem sicherer auf diesem Abschnitt unterwegs sein.
Der Bau einer Radwegverbindung zwischen St. Georgen und Hardt ist ein interkommunales Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden St. Georgen, Königsfeld, Hardt und Schramberg sowie der Landkreise Schwarzwald-Baar und Rottweil. Ziel ist es, die Sicherheit und den Komfort für Radfahrer zu erhöhen und gleichzeitig die Attraktivität der Region zu fördern. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit.
Der Bau des Radweges, der nicht nur die Gemeinden St. Georgen und Hardt verbindet, sondern damit die Lücke für Radfahrer in Richtung Sulgen und Schramberg und somit in den Landkreis Rottweil schließt, ist ein langgehegter Wunsch. Bereits der frühere Bürgermeister Wolfgang Schergel, der bis 2008 im Amt war, habe diesbezüglich bereits Gespräche geführt, wie der amtierende Bürgermeister Michael Rieger in der Historie nachblätterte.
Der Radweg beginnt auf der Hiesemicheleshöhe an der Kreuzung zur L 175, die nach Langenschiltach führt. Er führt zunächst auf der rechten Fahrbahnseite in Richtung Brogen. Auf der Brogenkreuzung wird es eine Querungshilfe geben. Anschließend verläuft der Radweg entlang der linken Fahrbahnseite und endet auf der Gemarkung Hardt in Höhe des Römerweges. Insgesamt ist der Radweg rund 6,5 Kilometer lang.
Im Zuge des Radwegebaus wird auf der Kreisstraße zwischen Brogen und Hardt auch Verkehrssicherheit für motorisierte Verkehrsteilnehmer verbessert. Dazu wird die Straße ausgebaut und etwas verbreitert. „Die Notwendigkeit für den Straßenausbau ergab sich durch den sanierungsbedürftigen Zustand der Straßen sowie deren unzureichende Breite für die bestehende Verkehrsbelastung“, so das Landratsamt in der Pressemitteilung.
Für beide Maßnahmen, sowohl Radwegebau als auch Straßenausbau und Verbreiterung, wurden Fördermittel nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) für die Entwicklung kommunaler Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur sowie für den kommunalen Straßenbau beantragt. Außerdem wurden Mittel aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ eingeworben. Hierfür muss allerdings voraussichtlich die derzeitige Tonnagebeschränkung von 3,5 Tonnen aufgehoben werden. Dies sorgte bei St. Georgener Gemeinderäten für Bedenken. Wie Karola Erchinger (Freie Wähler) und Georg Wentz (FDP) in der Dezembersitzung sagten, befürchteten sie dadurch eine deutliche Zunahme des Verkehrs auf diesem Abschnitt auch von schweren Lastwagen, weil diese Strecke die kürzeste Verbindung zur Autobahn A¦81 ist.
Die Arbeiten werden in zwei Teilabschnitten realisiert: Der erste Abschnitt umfasst die Strecke zwischen Brogen und Hardt. Dabei wird auch die Straße verbreitert. Für die Dauer dieser Arbeiten muss die Straße voll gesperrt werden. Für die Anlieger soll die Zufahrt zu ihren Grundstücken weitestgehend gewährleistet werden. Im zweiten Abschnitt wird der Radweg zwischen St. Georgen und Brogen gebaut. Der Verkehr wird in diesem Bereich durch eine Ampel geregelt. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2026 vorgesehen