Ambitioniert wurde das neue Radverkehrskonzept vorgetragen, gar zur Chefsache gemacht. Bürgermeister und Amtsleiterin waren zugegen, als der Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Ansgar Kundinger, dieses über die vergangenen zwei Jahre erarbeitete Werk der Öffentlichkeit vorstellte. Und ja, man kann hoffen, dass es was wird. Das vor allem auch Geld in die Hand genommen wird, um die Vorrang-, Haupt- und Nebenrouten, die beschrieben werden, zu dem zu machen, was sie sein sollten: ein Anreiz, das Fahrrad zu benutzen.

Tatsache ist, dass immer mehr Menschen Geschmack am Radeln bekommen, der Motor macht es möglich. Vor allem braucht es unsere Umwelt, dass ein Umdenken stattfindet, innerstädtisch weg von vier hin zu zwei Rädern.

Radwege in katastrophalem Zustand

Allerdings kann es einem erheblich verleiden, wenn man die real existierenden Rumpelpisten, die einem da als Radweg serviert werden, nutzen muss. Zum Beispiel: der sich in einem katastrophalen Zustand befindliche Radweg entlang der Villinger Straße oder die unzumutbare Schotterpiste von der Germanswaldklinik nach Mönchweiler.

Ganz zu schweigen von schlaglochübersäten Wegen, die nur noch hartgesottenen Mountainbikern zuzumuten sind: wie den bei Pfaffenweiler an der Landesstraße, die Entenstraße in Rietheim, der Radweg zwischen Haslach über den Guggenbühl hin nach Obereschach oder die sich im extrem üblen Zustand befindliche Abfahrt von der Steig hinunter zum Panorama, wo es hernach auf einen wunderbaren Radweg oberhalb des Fürstenbergrings geht.

Es ist gefährlich

Wer mag sich schon echten Gefahren aussetzen, wie in der Berthold- oder Friedrichstraße, wo Radfahren zur Mutprobe unserer Zeit avancieren kann? Ein Anfang ist gemacht mit dem neuen Konzept. Und wir radelnden Bürger sind eingeladen, uns an diesem Prozess zu beteiligen. Gut so.