Fußball, Landesliga: Dass Mirko Vasiljevic am Sonntag sein Landesliga-Debüt für seinen Heimatverein FC Neustadt feiern würde, hatte der 20-Jährige vor dem Duell beim SV Denkingen sicher weder erwartet noch erhofft. Als Torhüter wird man schließlich meist nicht eingewechselt. Und wenn doch, dann ist das für das eigene Team eigentlich nie ein gutes Zeichen.
Kaltstart nach Roter Karte gegen Neustadt
So geschehen am Sonntag: Joscha Dengler sah nach einer Notbremse gegen Denkingens Flügelspieler Lukas Kaltenstadler in der 17. Minute die Rote Karte, FCN-Trainer Tobias Gutscher reagierte und brachte für Feldspieler Steffen Isele Keeper Vasiljevic. Der Schlussmann, der ansonsten für das Reserve-Team der Neustädter in der Kreisliga B zwischen den Pfosten steht, war in den folgenden 73 Minuten plus Nachspielzeit einige Male gefordert. Kein Wunder, das Tabellen-Schlusslicht spielte ja mit einem Mann weniger, strotzte zudem in Denkingen nicht gerade vor Selbstvertrauen, denn aus den ersten vier Duellen hatten die Hochschwarzwälder noch keinen Punkt geholt.
Vieles, ja fast alles, sprach gegen Neustadt, doch die Gutscher-Elf erkämpfte sich dank einer cleveren, starken Defensivleistung und tollem Einsatz einen Punkt bei den Linzgauern. Zwei Mal tauchten die Gäste sogar noch richtig gefährlich im Denkinger Strafraum auf, ein Tor wollte Steffen Roherer und Marvin Waldvogel aber nicht gelingen.

Der erste Punkt wurde nach Abpfiff dennoch lautstark bejubelt. „Es fühlt sich mega an, auch wenn ich damit natürlich nicht gerechnet habe, zu spielen. Wir haben einfach super zusammengehalten. Nach der Roten Karte sind wir noch enger zusammengerückt, anders hätte das nicht funktioniert“, sagte Vasiljevic mit einem breiten Grinsen nach dem ersten Punktgewinn der Saison.
Lautstarke Unterstützung von der Seitenlinie
Was ihm bei seinem ersten Einsatz in der Landesliga auf jeden Fall geholfen habe: Dass seine Mitspieler und er nach dem Platzverweis für quasi jede gelungene Aktion gefeiert wurden. Das gesamte Trainerteam, die verletzten Spieler oder auch der Sportliche Leiter Rolf Eckert pushten das Team über die gesamte Spieldauer.
„Dieser Punkt hilft uns. Wir sind eine gutes Team, gehen zusammen durch Höhen und Tiefen. Daher bin ich auch überzeugt davon, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagte Vasiljevic, der allerdings sowohl im defensiven als auch offensiven Verhalten noch viel Luft nach oben sieht. „Das kriegen wir aber hin. Wir werden in den kommenden Wochen die nächsten Schritte machen“, so der Schlussmann, der am kommenden Sonntag erneut gefordert sein dürfte – denn dann geht es im Heimspiel gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf.