Wenn eine Mannschaft unter Personalmangel leidet, hat das in der Regel negative Auswirkungen. Bei der SG Stahringen/Espasingen war das am vergangenen Sonntag beim Spiel gegen den Hegauer FV II aber nicht so.
Trainer Hubenschmied hat ein Ass im Ärmel
Der Grund? SG-Trainer Klaus Hubenschmied zog mit Sebastian Drexler den Edeljoker aus dem Ärmel: „Ich bin mit meinen 38 Jahren ziemlich am Ende meiner Laufbahn. Deswegen spiele ich nur, wenn Not am Mann ist und der Trainer mich anruft“, erklärt der Außenstürmer.
Drexler verbesserte mit seiner Anwesenheit aber nicht nur die dünne Spielerbesetzung, sondern war auch noch der Schlüsselspieler beim 5:4-Erfolg gegen die Landesligareserve des Hegauer FV – mit zwei Vorlagen und zwei Toren.
Mit seinem ersten Treffer sorgte der 38-Jährige für eine komfortable 2:0-Führung. In der 23. Minute versetzte er zudem die Zuschauer ins Staunen: Sebastian Drexler bekam knapp hinter der Mittellinie den Ball, fasste sich ein Herz, zog ab und überlupfte den Torhüter. „Ich habe gesehen, dass der Torwart weit herausgeeilt war. Dann habe ich es halt aus dieser Distanz mal probiert. Es geht wahrscheinlich bei neun von zehn Versuchen in die Hose“, sagt der Routinier.
Seine Erfahrung zahlt sich aus
Doch nicht nur bei diesem Traumtor bewies Sebastian Drexler seine Erfahrung. Auch nach dem richtungsweisenden Treffer behielt er einen klaren Blick und gab seinen Mitspielern die Marschroute vor. „Ruhig weiterspielen Männer, wir haben noch nichts gewonnen.“ Mit dieser Aussage sollte der 38-Jährige Recht behalten.
Drexler stellte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her
Nach der 3:0-Führung kamen die favorisierten Hegauer nach dem Seitenwechsel bis auf ein Tor heran und pochten auf den Ausgleich. Doch auch in dieser schwierigen Phase konnte sich die Heimmannschaft auf Sebastian Drexler, der den Zwei-Tore Vorsprung wiederherstellte, verlassen.
Seit dem 18. Lebensjahr im Verein
Am Ende freute sich die Mannschaft über den 5:4-Erfolg. „Das war eine richtig starke Mannschaftsleistung von uns“, lobt Sebastian Drexler, der seit seinem 18. Lebensjahr für die SG Stahringen/Espasingen spielt. „Ich fühle mich natürlich wohl hier. Die Zuschauer kennen mich und wir haben ein super Verhältnis. Das macht einfach richtig Spaß, hier zu kicken. Und natürlich darf auch das eine oder andere Bier nach dem Spiel nicht fehlen.“
Wie lange will Drexler noch spielen?
Doch trotz aller Liebe zum Verein stellt sich natürlich die Frage, wie es um sein endgültiges Karriereende aussieht. „Oh je, ich denke schon seit fünf Jahren darüber nach“, erklärt der 38-Jährige mit einem Schmunzeln. Doch bisher brachte er es nicht übers Herz, seine Kickschuhe endgültig an den Nagel zu hängen.
Und spätestens wenn sein Handy klingelt und er die Nummer seines Trainers sieht, wird es nicht lange dauern, bis Sebastian Drexler ein erneutes Mal für die SG Stahringen/Espasingen aufläuft.