
Juniorenfußball in Jestetten
SC Freiburg U17 – FC Winterthur U18 5:1 (4:0). – Tore: 1:0 (9./FE) Robert Wagner; 2:0 (11.) Till Mühlenthaler; 3:0 (37.) Nedwar Zuniga; 4:0 (45./ET) Mike Bodenmann; 4:1 (69.) Kristijan Klincov; 5:1 (83.) Dallas Onwuachi. – SR: Mathias Heilig (Erzingen); SR-A: Philipp Wendt (Lauchringen), Lukas Gäng (Erzingen). – Z.: 520.
„Das hat man nicht alle Tage“, freute sich Trainer Frederico Valente nicht nur über den deutlichen 5:1-Sieg der U17-Junioren des SC Freiburg gegen die ein Jahr ältere U18 des FC Winterthur, sondern auch über die stattliche Kulisse im Seestadion: „Das war perfekt organisiert und vor über 500 Zuschauern zu spielen, ist für die Jungs dann doch etwas Besonders.“
Vor allem für zwei Spieler in den Reihen der Freiburger war die Partie etwas ganz Spezielles: „Super war es für mich. Alle meine Kumpels waren hier“, strahlte Luis Weber aus Baltersweil, der im zweiten Jahr beim SC Freiburg spielt.

Noch in der Phase der Akklimatisierung befindet sich derweil Marek Bleise, der kürzlich vom FC Radolfzell zum SC Freiburg gewechselt ist: „Ich fand es super, mal wieder in Jestetten zu spielen“, freute sich der Abwehrspieler: „Es hat viel Spaß gemacht.“
Das Duo war erst zur zweiten Hälfte ins Spiel gekommen, als die Partie längst entschieden war. Eiskalt und abgezockt hatten die Freiburger den Schweizer Kontrahenten mit 4:0 in die Pause geschickt: „Wir sind in der Offensive wirklich gut besetzt und haben unsere Chancen genutzt“, war Trainer Valente mit dem zweiten Testspiel nach gerade einmal fünf Trainingseinheiten überaus zufrieden.

Einen guten Eindruck hatten auch die Lokalmatadoren auf ihn gemacht. Bleise setzte gleich Akzente, kassierte prompt die einzige Gelbe Karte im Spiel: „Da stand ich zu nah beim Freistoß“, lächelte er die Verwarnung weg. Wichtiger war ihm, schnell ins Tempo zu kommen: „Daran muss ich mich schon noch gewöhnen“, so Bleise.

In der vergangenen Saison spielte er noch mit dem FC Radolfzell in der Verbandsliga gegen die U16 des SC Freiburg, verlor allerdings zwei Mal gegen den späteren Meister. Nun steht Bleise mit den meisten bisherigen Gegenspieler im gleichen Kader, will sich auch zwei Etagen höher durchsetzen.

Schließlich treten die Freiburger U17-Junioren nach ihrem Meistertitel in der EnBW-Oberliga künftig in der Bundesliga Süd/Südwest an: „Da ist es gut, wenn man gegen ältere Gegenspieler testen kann“, betont Trainer Valente,der große Stücke auf Bleise hält: „Ich bin froh, dass er zu uns gekommen ist. Sein Vorteil ist, dass er sehr vielseitig einsetzbar ist.“
Vergangene Saison war Luis Weber noch Bleises Gegenspieler, nun ist der sein Abwehrkollege. Beide Akteure wechselten sich nach der Pause vor allem in den verbissenen Zweikämpfen mit dem quirligen Ermal Elezi ab. Der Winterthurer war mit dafür verantwortlich, dass der Schweizer Nachwuchs die Partie offen gestaltete.
Für Luis Weber keine leichte Aufgabe, zumal er in der Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen hatte: „Ich bin jetzt gerade mal eine Woche im Training. Da fehlt die Ausdauer noch. Deshalb war es akzeptabel, nur eine Halbzeit zu spielen.“

Dass der FC Winterthur nach dem Seitenwechsel stärker aufkam, lag allerdings weniger an der Einwechslung von Bleise und Weber, sondern vor allem daran, dass Frederico Valente fast seine komplette Mannschaft austauschte. Schließlich war er mit allen zur Verfügung stehenden Spielern den weiten Weg nach Jestetten gefahren und gönnte deshalb jedem Akteur 45 Minuten, um sich zu zeigen: „Wir haben zehn Spieler getauscht. Das war klar, dass sich die Jungs erst finden müssen“, übte sich Valente in Nachsicht.
Finden war indessen auch das Stichwort für Torwart Marius Kaiser, der auf dem Dach des Jestetter Sportheims die Videokamera bediente. Dort versuchte er, die Mitspieler im Okular zu finden, weil er die Partie für die Analyse aufzuzeichnen. Der Fußballer aus dem Waldshut-Tiengener Stadtteil Krenkingen hätte zu gern auch in Jestetten auf dem Platz gestanden.

Doch Kaiser, der am Freitag seinen 16. Geburtstag feiert, ist in diesem Jahr der große Pechvogel des SC Freiburg: „Im Februar wurde ich an der Schulter operiert und war gerade wieder gut dabei, als ich mich erneut verletzt habe.“ Wegen eines Schlüsselbeinbruchs muss Valente vorerst ohne ihn planen: „Neun Wochen wird er noch ausfallen“, weiß der Trainer. Für Marius Kaiser kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen: „Ich komme wieder zurück“, versprach Kaiser, der aus dem Nachwuchs des SV Krenkingen stammt und bis 2018 insgesamt fünf Jahre bei Grasshoppers Zürich gespielt hat.