Fußball Die Freude ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Endlich stehen die Zwillinge Marvin und Louis Laub wieder beim FC Hochrhein gemeinsam auf dem Platz. „Das harmoniert einfach“, strahlt Louis, der zwei Minuten jüngere Zwilling: „Manchmal kann ich erahnen wo Marvin steht und wir finden uns auf dem Platz leichter.“ Das kommt nicht von ungefähr.

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Die beiden stehen seit sie vier Jahre alt sind miteinander auf dem Fußballplatz. Papa Jürgen Laub, der lange als Spielbetriebsleiter beim FC Hochrhein tätig war nahm die beiden schon im Kindesalter mit zum SC Hohentengen. „Er hat uns ein Stück weit gezwungen“, lacht Marvin Laub: „Scheinbar waren wir nicht immer so fußballbegeistert, wie wir es mittlerweile sind.“ Mit dem Fußball begonnen haben die beiden dann bei den Bambini des SC Hohentengen. Nach und nach fanden Marvin und Louis ihren Spaß an der Sache.

Marvin Laub im Interview Video: Jan Zipfel

Beim FC Hochrhein, der sich 2011 aus dem SC Hohentengen und dem FC Eintracht Stetten gegründet hat, durchliefen sie alle Jugendmannschaften und räumten dabei viele Meistertitel ab. „Wir hatten die ganze Jugend eine super Mannschaft“, grinst Marvin Laub: „Viele davon spielen auch heute noch in der ersten Mannschaft beim FC Hochrhein.“

Schöne Zeit beim SV Waldhaus

Nachdem das erste halbe Jahr bei den Aktiven nicht wie gewünscht verlief, wagten die beiden Laubs den Schritt zum damaligen A-Kreisligisten SV Waldhaus. „Der Kontakt kam über unsere Mutter zustande, die den Trainer Oliver Baumgartner gut kennt“, erklärt Louis Laub: „Wir spielten dort in einem tollen Verein mit einer einzigartigen Mannschaft.“ Auf Anhieb stiegen sie mit der Brauerei-Elf im Mai 2024 in die Bezirksliga auf. Trotz des Titels entschied sich Marvin Laub für die Rückkehr zu seinem Heimatverein FC Hochrhein. „Das hatte hauptsächlich mit dem langen Anfahrtsweg von Hohentengen bis nach Waldhaus zu tun“, erklärt er: „Außerdem war es mir mit meinem Studium in Lörrach oft zu stressig.“

Schöne Erinnerungen: Unvergesslich bleibt für Louis (links) und Marvin Laub (rechts) der Aufstieg in die Bezirksliga mit ihrem Ex-Club ...
Schöne Erinnerungen: Unvergesslich bleibt für Louis (links) und Marvin Laub (rechts) der Aufstieg in die Bezirksliga mit ihrem Ex-Club SV Waldhaus. Hier bejubeln sie den Titelgewinn mit Freund und Mitspieler Finn Baumgartner. | Bild: Jan Zipfel

Louis blieb dagegen beim SV Waldhaus, der zum ersten Mal seit 1990 in der höchsten Spielklasse des Bezirks unterwegs ist. Dort spielt er mit dem Aufsteiger eine beachtliche Saison, die mit einem starken Platz endete. Die besondersten Duelle konnte er mit dem SV Waldhaus allerdings nicht für sich entscheiden. Gegen seinen Bruder Marvin und den FC Hochrhein gab es ein 0:0 und eine 1:2-Niederlage. „Wenn ich beide Duelle betrachte habe ich das Zwillings-Duell auf jeden Fall verloren“, so Louis Laub: „Aber natürlich habe ich Marvin den Sieg gegönnt.“

Louis Laub im Interview Video: Jan Zipfel

Der spielte derweil mit dem FC Hochrhein eine enttäuschende Hinrunde. Die Elf von Thomas Halmer holte gerade Mal einen Punkt. In der Rückrunde schaffte das Team um Marvin Laub und den neuen Trainer Roger Streule das scheinbar Unmögliche. Mit einem Sieg gegen Louis Laub und den SV Waldhaus am letzten Spieltag war der Ligaverbleib plötzlich wieder greifbar. Vollendet hat diesen dann der SV 08 Laufenburg mit seinem Aufstieg in die Verbandsliga. „Das war natürlich mega“, freut sich Marvin Laub. In der kommenden Saison steht der Ligaverbleib mit dem FC Hochrhein an oberster Stelle. „Nach der vergangenen Saison kann das Ziel nicht anders lauten“, stellt Marvin Laub klar. Sein Bruder Louis hat derweil noch ein anderes Ziel vor Augen: „Ein paar mehr Tore zu machen wäre schon nicht schlecht“, sagt er schmunzelnd.

Zwillings-Duell mit Marvin und Louis Laub Video: Jan Zipfel

Spannung im Zwillings-Duell

Im Interview mit dem SÜDKURIER ist die Harmonie im Zwillings-Duell nicht von Anfang an zu spüren. Die Brüder stellen sich den Fragen, ohne zu wissen, was der andere antwortet. „Wahrscheinlich sind wir zu überzeugt von uns selbst“, lacht Marvin. Bei vier von sieben Fragen stimmten die Antworten der beiden überein. „Damit können wir natürlich nicht zufrieden sein“, sagen die Zwillinge im Einklang mit einem Schmunzeln. Bei der Frage, wer denn der bessere Trainer wäre, liefert Marvin allerdings eine Antwort, die auch seinen Zwillingsbruder überzeugt. „Ich denke, wir wären zusammen ganz gut“ – vielleicht ein Hinweis auf ein Zwillings-Trainerteam in der Zukunft.