Fußball-Kreisliga B-4: - Es war frustrierend. Mit 23 Punkten war die SG Niederhof/Binzgen vor Jahresfrist als Schlusslicht in die Kreisliga B abgestiegen. Das erste Jahr der neuen Spielgemeinschaft des SV Niederhof und FC Binzgen war unglücklich gelaufen. Fast ein Jahr sieht die Welt ganz anders aus.
Die SG ist wieder da, hat den Abstieg blendend verkraftet und eine fulminante Saison hingelegt. Die Elf von Trainer Dirk Tegethoff machte schon am 23. Spieltag mit dem 2:1 gegen den SV Eschbach alles klar. Sie feierte den Titel und den direkten Wiederaufstieg.
Vergessen ist die erste SG-Saison, die geprägt war von Verletzungspech. Immer wieder musste Tegethoff viele Spieler, teils für mehrere Monate, ersetzen. Oft blieb nur das Lob des Gegners. „Irgendwann war absehbar, dass es nicht reicht“, erinnert sich Tegethoff, „aber wir haben alles verkraftet.“ Abgehakt, vergessen – Sturzflug abgefangen.
Zweifel an der neuen Spielgemeinschaft, die in die dritte Runde geht, hegte niemand. „Alles läuft prima mit den beiden Vereinen. Die Kommunikation der Sportchefs Tobias Butowski aus Niederhof und Frank Eckert aus Binzgen funktioniert gut“, versichert Tegethoff. Auch unter den Spielern harmonierte es in der schweren Zeit. Trainerteam und Mannschaft hielten zusammen, krempelten gemeinsam die Ärmel hoch.
Tegethoff freute sich über eine gute Vorbereitung, ein gutes Omen. „Nur die Gruppeneinteilung machte mir etwas Sorge. Die Staffel 3 war wohl mit die stärkste in der Kreisliga B“, sagt er.
Die Hoffnung war, eine gute Saison zu spielen und zwischen den Plätzen eins und vier zu landen. Aber es kam anders. Die SG Niederhof/Binzgen dominierte die Staffel, was die Statistik beweist: Platz eins in der Vorrunden-, Rückrunden-, Heim- und Auswärtstabelle. 21 Siege, zwei Remis, nur zwei Niederlagen – eine stolze Bilanz.
Dabei ging das erste Spiel gleich schief. Die SG Niederhof/Binzgen unterag dem FC RW Weilheim II mit 1:3. Tegethoff: „Da war uns allen dann nicht mehr so wohl.“ Doch danach setzten die Niederhofer und Binzger zu einer tollen Serie an, räumten alles aus dem Weg. Bis zum 7. April, bis zur 0:5-Klatsche beim Vizemeister SV Unteralpfen. Der Trainer gibt heute zu: „In diesem Spiel hatten wir null Chancen.“
Die SG Niederhof/Binzgen verkraftete auch den Verlust von Top-Torjäger Philipp Müller, der in der Winterpause zum SV Herten wechselte. Er hatte 25 Treffer erzielt, steht damit weiter auf rang zwei der Torjägerliste. Zunächst war es eine Hypothek. „Bis dahin hatten wir fast 60 Tore erzielt, heute haben wir 84“, rechnet der Trainer vor.
Das Team ließ sich nicht vom Weg abbringen. Tegethoff konnte sich auf seine stabile Defensive verlassen. Eine Stärke sei die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Vor allem blieb die SG vom Verletzungspech weitgehend verschont – zumindest, bis der Titel unter Dach und Fach war. Dennoch sagt er: „Es hat mich schon überrascht, dass wir so glatt durchmarschiert sind.“
Im dritten Jahr will sich die SG Niederhof/Binzgen in der Kreisliga A behaupten. Das Team bleibt zusammen, den einen oder anderen Neuzugang werde es geben, so Tegethoff, aber sicher sei noch nichts. Der Trainer hat ein klares Ziel: „Wir wollen so schnell wie möglich auf 40 Punkte kommen.“