- Kultusministerium: Für den Fall, dass Schüler wegen einer Demonstration den Unterricht schwänzen, gibt es keine Sanktionsvorschriften des Kultusministeriums. Jeder Lehrer müsse selbst entscheiden, wie er die Situation einschätzt und welche Strafe er den Schülern auferlegt. Das Ministerium empfiehlt: Das Thema Klimaschutz könnte in einer Strafaufgabe zum Thema gemacht werden. So befassen sich die Schüler mit gelebter Demokratie und der Schulpflicht gleichermaßen.
- Friedrichshafen: In Friedrichshafen streikten Schüler bereits am Freitag während des Unterrichts. Bei den Schulen kam das Fehlen nicht sonderlich gut an. „Ich möchte den Schülern nichts unterstellen, aber sie müssen aus Überzeugung mitwirken. Ist das tatsächlich der Fall und sie identifizieren sich mit der Aktion, sollte es den Teilnehmern egal sein, ob die Demonstration am Morgen oder am Nachmittag nach Schulschluss stattfindet“, sagt Axel Ferdinand, Schulleiter des Graf Zeppelin Gymnasiums. Ferdinand hält den Klimaschutz für ein wichtiges Thema, denn er selbst ist Geografie-Lehrer: „Wir unterstützen die Aktion, wenn sie nachhaltig ist und außerhalb der Unterrichtszeit liegt.“
- Konstanz: „Das Thema Schülerdemonstrationen in der Unterrichtszeit ist bei uns bislang nicht angekommen“, erklärt Jürgen Kaz vom Alexander von Humboldt Gymnasium. Die Schule unterstütze den Einsatz von Schülern für den Klimaschutz. Gelegenheiten gebe es neben den Demonstrationen über die Umweltverbände, Vereine oder Parteien. „Beurlaubungen vom Unterricht sind in der Schulbesuchsverordnung geregelt. Demonstrationen sind hier nicht genannt“, so Kaz. Anfragen aus der Schülerschaft müssten im Einzelfall mit Fingerspitzengefühl geprüft werden.
- Villingen-Schwenningen: Schüler des Hoptbühl-Gymnasium in Villingen-Schwenningen sind laut Schulleiterin Simone Duelli-Meßmer noch nicht zum Demonstrieren auf die Straße gegangen. „Wenn es um dieses Thema geht, ist der Schwarzwald im Vergleich zu größeren Städten etwas abseits“, so Duelli-Meßmer. Sich mit kontroversen Themen zu befassen, sei ein wichtiger Aspekt in einer Demokratie, jedoch dürfe der Unterricht davon nicht betroffen sein. „Ich bin früher als Schülerin zum Demonstrieren auf die Straße gegangen. Dann kam ein blauer Brief nach Hause. So würde das dann heute bei unseren Schülern auch sein“, sagt die Schulleiterin. Nachsitzen sei ebenfalls ein Mittel, um angemessen mit solch einer Situation umzugehen.
- Waldshut-Tiengen: Bis Freitagmorgen seien Mechthild Rövekamp-Zurhove, Schulleiterin des Hochrhein Gymnasiums in Waldshut-Tiengen, keine Schüler bekannt, die während des Unterrichts demonstrierten. Sie hat sich bereits mit dem Thema beschäftigt. Das Ergebnis: „Wir werden damit positiv umgehen. Wenn das ein oder zwei Mal vorkommt, würden wir auf jeden Fall ein Auge zudrücken“, sagt Rövekamp-Zurhove. Doch nicht nur das: Solange Hausaufgaben erledigt werden, die Noten stimmen und die Eltern damit einverstanden sind, könne sich die Schulleiterin durchaus vorstellen, den Unterricht länger frei zu geben. „Wenn der Fall eintreten sollte, dann müssen wir das nochmal sprechen. Grundsätzlich ist das aber ein wichtiges Thema.“
Friedrichshafen
Bis auf Friedrichshafen – keine Demonstrationen in der Region
