Die Evolution hat den Menschen gelehrt: Was süß schmeckt, ist gut. Es signalisiert reife Früchte, Zucker und damit Energie. Aber heutzutage essen wir meist zu viel Zucker. Wer auf Zucker verzichten möchte, kann zu Alternativen greifen:
- Stevia: Steviolglycoside – so die wissenschaftliche Bezeichnung – haben eine bis zu 300-mal höhere Süßkraft als handelsüblicher Zucker, kaum Kalorien und verursachen kein Karies. Stevia wird aus der Pflanze Stevia rebaudiana (Honigkraut) gewonnen. Die Blätter der Steviapflanze werden schon seit Jahrhunderten von der indigenen Bevölkerung Paraguays und Brasiliens verwendet.
- Kokosblütenzucker: Der Kokosblütenzucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Der Vorteil: Dieser Zucker ist ein niedrig-glykämisches Süßungsmittel. Das bedeutet, dass Kokosblütenzucker den Blutzuckerspiegel nur langsam und gleichmäßig ansteigen lässt. Dadurch wird nicht so viel Insulin ausgeschüttet. Dieses Hormon befördert die Glucose (Zucker) aus den Zellen und lässt den Blutzucker sinken. Meist ziemlich schnell, dass kurz nach dem Essen wieder ein Hungergefühl entsteht. Kokosblütenzucker ist außerdem ein sehr nährstoffreiches Süßungsmittel. Er ist reich an Kalium, Magnesium, Eisen, Bor, Zink, Schwefel und Kupfer. Man kann den Zucker 1:1 wie braunen Zucker dosieren. Er schmeckt nicht nach Kokos, sondern eher nach Karamell.
- Reissirup: Seit vielen Jahrhunderten benutzt man in asiatischen Ländern Reissirup zum Kochen und Backen. Es ist damit eines der ältesten Süßungsmittel der Menschen. Der Sirup wird aus Reismehl gewonnen. Optisch ist der Sirup leicht mit Honig zu verwechseln, hat aber nicht die Süßkraft dessen. Er hat eine leicht nussige Karamell-Note. Vorteil: Er enthält keinen Fruchtzucker, stattdessen aber Glucose und Mehrfachzucker. Dadurch verdaut der Körper länger den Zucker und bewahrt den Essenden vor Heißhungerattacken.
- Xucker: Birkenzucker – auch bekannt unter dem Namen Xucker oder Xylit – wird meist aus Buchenholz oder Mais hergestellt – weniger aus Birke. Er ist weit kalorienarmer als raffinierter Zucker, hat aber fast so viel Süßkraft wie weißer Zucker. Laut finnischen Studien hemmt der Ersatzstoff auch das Wachstum von Kariesbakterien. Aber: In größeren Mengen kann Xylit abführend wirken. Bei der Umstellung auf Xucker kann es zu Bauchschmerzen kommen, da sich der Körper erst an den Stoff gewöhnen muss.
- Agavendicksaft: Hergestellt wird der Agavendicksaft oder -Sirup in Mexiko aus Agaven-Kakteen. Grundsätzlich kann man den Dicksaft als Honig- oder Zuckerersatz verwenden. Er enthält ausschließlich Fructose und Glucose, also Fruchtzucker und Traubenzucker, was ihn auch genauso süß werden lässt. Zum Backen ist er allerdings weniger geeignet, da er den Teig dunkel einfärbt und nicht zur gewohnten Standfestigkeit führt.