Glücksspiel ist ein ertragreiches Geschäft. Dass die Branche gerne Geld an abhängigen Glücksspielern verdient, dagegen wehrt sich Thomas Knollmann von der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW). Man setze sich für eine bundesweite Sperre im Glücksspiel ein, um potenzielle Kunden auf ihr Alter und Spielverhalten zu prüfen. Das fordert auch Katja Lumpp vom Landes-Wirtschaftsministerium. Ein erster Schritt, der derzeit geplant werde, sei eine landesweite Sperr-Datei für Glücksspieler. Ob und wann diese Forderung umgesetzt wird, ist bislang nicht klar.

Bisher verlässt sich der Gesetzgeber bei der Suchtprävention auch darauf, dass auffällige Spieler von Mitarbeitern in Spiel-Lokalen angesprochen werden. Das passiere jedoch sehr selten, so ein Vorwurf. „Die Pflicht zur Ansprache auffälliger Spieler betrifft sämtliche Glücksspielanbieter und ist keine Besonderheit, die nur für Spielhallen Gültigkeit hat“, sagt Lumpp. Die örtlichen Behörden überprüfen, ob diese Regeln eingehalten werden. „Die Kontrolldichte hängt von der Personaleinsatzplanung der örtlich zuständigen Behörden ab“, so Lumpp. Wenn Ordnungsämter personell überfordert sind, wird folglich weniger kontrolliert.

Viele Onlinecasinos sind illegal

Für Glücksspiel-Anbieter im Internet gelten diese Gesetz nur bedingt. Viele Portale sind illegal. Werden sie vom Gesetzgeber trotzdem geduldet? „Unabhängig davon, wo der Onlinecasino-Anbieter seinen Sitz hat, wird dieser nicht geduldet. Die Länder gehen gegen entsprechende Anbieter vor“, so Carsten Dehner vom Landes-Innenministerium. Wie konkret vorgegangen wird, konnte Dehner jedoch nicht erklären.

Für Thomas Knollmann vom DAW ist es Fakt: Legales Spielangebot werde vom Markt gedrängt und stattdessen auf dem Grau- und Schwarzmarkt gespielt. Verbraucherschutz und Suchtprävention würden hintertrieben, weil dort kaum Schutzmechanismen herrschten. „Das beste Mittel im Kampf gegen Illegalität ist die Stärkung des legalen Angebots.“ Dadurch könne man Schlupflöcher wirksam stopfen.