Teufelsfiguren

Ursprung: Wurde vermutlich im 15. Jahrhundert etabliert. Einer der frühsten fastnächtlichen Maskengestalten.
Merkmale: Orientiert sich an der christlichen Teufelsdarstellung: Hörner, Fratzen, Reißzähne, Tierköpfe.
Beispiele: Wilfinger Teufel, Rottweiler Federehannes, Aulendorf-Teufel.
Weißnarren
Ursprung: Die Weißnarren stammen aus dem Barockzeitalter. Sie sind besonders charakteristisch für die schwäbisch-alemannische Fastnacht. Kerngebiet dieser Figuren ist die Baar. Sie besitzen eine bis ins 17. Jahrhundert reichende Tradition.
Merkmale: Weißes Leinengewand, barocke Pluderhose, mit Ölfarben bemalte Gewänder, bis zu acht über Brust und Rücken gekreuzte Lederriemen mit schweren Schellen, Glattlarven aus Holz.
Beispiele: Bräunlinger Stadthansel, Villinger Narro, Donaueschinger Hansel, Hüfinger Hansel.
Blätzle-, Spättle und Flecklenarren
Ursprung: Diese Figuren waren früher einfach und billig herzustellen. Man hat verschiedene Stoffreste zu einem Häs zusammengenäht. Deshalb wahrscheinlich die große Verbreitung.
Merkmale: Setzt sich aus einer Vielzahl gleich- oder mehrfarbiger Stofffetzen zusammen, die unterschiedliche Formen annehmen können.
Beispiele: Waldshuter Hansele, Überlinger Hänsele.
Hexen
Ursprung: Noch sehr junger Typus, in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht vermutlich 1933 in Offenburg etabliert. Unter Jugendlichen besonders beliebt.
Merkmale: Hakennasiges Gesicht, Kopftuch, Rock, altmodische Unterwäsche, farbige Ringelstrümpfe.
Beispiele: Löffinger Hexen, Pfullendorfer Hexen, Aulendorfer Eckhexen.
Lokale Sagengestalten
Ursprung: Dieser Typus ist relativ jung und basiert auf populärem örtlichem Erzählgut.
Merkmale: Unterschiedlich, je nach Herkunft.
Beispiele: Radolfzeller Kappedeschle, Schwenninger Hölzlekönig, Markdorfer Kaujohle.
Tierfiguren
Ursprung: Erste Berichte über Tierwesen bei der Fastnacht stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Merkmale: Masken in verschiedenen tierischen Variationen.
Beispiele: Villinger Butzesel, Haslacher Storch, Messkircher Katzen, Tettnanger Rote Spinne, Ludwigshafener Seehase.
Strohgestalten

Ursprung: Wie auch die Blätzle-, Spättle- und Flecklehäs waren die Strohgestalten in früheren Zeiten eine günstige Möglichkeit sich zu verkleiden. Heute nur noch selten.
Merkmale: Die Menschen werden von Kopf bis Fuß dicht mit Stroh eingebunden.
Beispiele: Singener Hooriger Bär.
Hemdglonker

Ursprung: Wie auch die Blätzle-, Spättle-, Flecklehäs und Strohgestalten waren sie in früheren Zeiten eine günstige Möglichkeit, sich zu verkleiden.
Merkmale: Lange weiße Kittel, oft mit Mehl bestäubte Gesichter.
Beispiele: Konstanzer Hemdglonker.
Bajass

Ursprung: Kultureinfluss aus Italien. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingewandert. „Pajasso“ war der Spaßmacher.
Merkmale: Typisches Kostüm: Weiter, weißer Pluderanzug mit Halskrause und Spitzhut. Eine Sonderentwicklung ist das Kostüm in Waldkirch.
Beispiele: Waldkircher Bajass, Steiner Bäjass (Schweiz).
Fastnächtliche Ordnungshüter
Ursprung: Dirigiert die Narren auf den Straßen und verkündet den Beginn der Fastnacht.
Merkmale: Schelle, oft Uniform und Holzgewehr oder Säbel.
Beispiele: Singener Narrenbolizei, Stockacher Narrenbüttel, Konstanzer Polizeiblätz.
Der Narrenschopf
Das schwäbisch-alemannische Fastnachtsmuseum zeigt in Bad Dürrheim rund 300 Narrenfiguren aus Baden-Württemberg und der Deutschschweiz. Ein virtueller Rundgang durch das Museum wird auf der Website des Narrenschopfs angeboten.