In Mecklenburg-Vorpommern sind am Montagmittag zwei Eurofighter der Bundeswehr nach einem Zusammenstoß in der Luft abgestürzt. Nach Angaben eines Luftwaffensprechers berichtete der Pilot eines dritten Kampfjets, dass die Piloten der Unglücksmaschinen mit ihren Fallschirmen zu Boden gingen, nachdem sie ihre Schleudersitze betätigt hatten.

Ein Pilot lebend gefunden

Einer der Piloten ist kurz nach dem Zusammenstoß lebend gefunden worden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Neubrandenburg musste dieser von einer Baumkrone gerettet werden. In der Nähe einer der beiden Absturzstellen konnte der zweite Pilot hingegen nur noch tot geborgen werden, wie die Luftwaffe am Montagabend bestätigte.

Polizisten sichern die Zufahrt zu einer der Absturzstellen in einem Feld in der Nähe von Nossentiner Hütte.
Polizisten sichern die Zufahrt zu einer der Absturzstellen in einem Feld in der Nähe von Nossentiner Hütte. | Bild: Jens Büttner/dpa

Die Kollision ereignete sich demnach gegen 14 Uhr nördlich des Fleesensees, einem Gewässer westlich der Stadt Waren (Müritz). In der Region lief ein Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften an, wie die Polizei Neubrandenburg mitteilte. Autofahrer wurden gebeten, den Unglücksort weiträumig zu umfahren. Im Internet verbreitete Bilder aus der Absturzgegend zeigten zwei Rauchsäulen, die über waldigem Gebiet aufstiegen.

Drei „Eurofighter“ auf Übungsflug

Beide Eurofighter gehörten zum Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage bei Rostock. Zusammen mit dem dritten Eurofighter waren sie auf einem Übungsflug unterwegs. Das Luftwaffengeschwader ist nach eigenen Angaben unter anderem für die Ausbildung aller Eurofighter-Piloten der Luftwaffe zuständig.

Augenzeuge zeigt sich wenig überrascht

Den Absturz hat der Hafenmeister des SBS Yachthafenresorts Fleesensee, Oliver Kusay, aus nächster Nähe miterlebt - in etwa vier Kilometern Entfernung vom gegenüberliegenden Ufer des Sees. „Wir saßen gerade im Restaurant beim Mittag, als uns ein lauter Knall aufschreckte. Sekunden später ging ein Feuerball nieder und verschwand dann im Wald“, berichtete der 38-Jährige am Montag. Minutenlang sei dann noch ein Fallschirm am Himmel zu sehen gewesen, mit dem sich der Pilot offensichtlich habe retten können.

Ein Polizeihubschrauber über einer der Absturzstellen in der Nähe von Nossentiner Hütte.
Ein Polizeihubschrauber über einer der Absturzstellen in der Nähe von Nossentiner Hütte. | Bild: Jens Büttner/dpa


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Nur glücklichen Umständen sei es zu verdanken, dass die Trümmerteile der „Eurofighter“ über unbewohnten Gebieten niedergegangen seien und nicht auf Dörfer, Hotels oder Zeltplätze. In der Region gibt es zahlreiche, zum Sommerbeginn schon gut belegte Hotels, Pensionen und Campingplätze. (AFP/dpa)