Tennis-Legende Boris Becker (57) geht davon aus, dass ihn die Zeit in Haft bis an das Ende seines Lebens beschäftigen wird. „Die Zeit wirst du nie ganz los. Du nimmst das Gefängnis mit in dein neues Leben“, sagte Becker dem „SZ-Magazin“.

Die Haft in England sei „schmerzhaft und entwürdigend“ gewesen. Er habe dort lernen müssen, mit einfachsten Bedingungen zurechtzukommen. „Du bist eine Nummer, kein Mensch mehr.“

„Kein Applaus, keine Schlagzeilen“

Becker betonte, die Monate im Gefängnis hätten ihn gezwungen, über sein Leben nachzudenken. „Ich war plötzlich von allem abgeschnitten. Kein Applaus, keine Schlagzeilen – nur ich selbst und die Frage, wie es weitergeht.“

Der 57-Jährige war im April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Er kam im Dezember 2022 frei, wurde umgehend nach Deutschland abgeschoben und darf vorerst nicht in seine frühere Wahlheimat Großbritannien reisen. Becker lebt mit seiner Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro in Italien. Sie erwarten ein Kind. (dpa)