Bei einer Serie koordinierter Anschläge bewaffneter Gruppen in Kolumbien sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt wurden bei mindestens 16 Attacken in mehreren Gemeinden im Südwesten des südamerikanischen Landes bisher vier Todesopfer bestätigt – darunter zwei Polizisten und zwei Zivilisten, wie der Sender Blu Radio unter Berufung auf die Polizei berichtete. In mehreren Fällen wurden demnach Polizeistationen und Militärposten attackiert, teils mit Drohnen oder selbstgebauten Sprengsätzen.
Allein in der Stadt Cali gab es 2 Tote und 34 Verletzte
Die Gewalt begann dem Medienbericht zufolge in der Nacht mit der Detonation eines mit Sprengstoff präparierten Fahrzeugs in der Gemeinde Corinto im Departamento Cauca und setzte sich über zahlreiche weitere Orte fort – darunter auch die Großstadt Cali. Allein in der bei Touristen beliebten Millionenmetropole habe es bei drei Detonationen zwei Tote und 34 Verletzte gegeben, teilte der Bürgermeister von Cali, Alejandro Eder, über die Plattform X mit.
Die Polizei macht laut Blu Radio für die gezielten Anschläge auf Polizeikräfte und zivile Einrichtungen Kriminelle der Farc-Dissidentengruppe Estado Mayor Central (EMC) verantwortlich, die mit den Attacken den Todestag eines wichtigen Bandenanführers namens „Mayimbo“ gefeiert habe.
Attentat auf kolumbianischen Senator
Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich nach Einschätzung des Auswärtigen Amts in den vergangenen Monaten verschlechtert. Touristen seien in der Regel nicht Ziel von Anschlägen, jedoch bestehe „die Gefahr von Kollateralschäden“.
Erst am Wochenende ist der kolumbianische Senator und mögliche Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe Turbay bei einem Attentat in der Hauptstadt Bogotá angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Nach einer Notoperation befinde er sich in einem „kritischen Zustand“, teilte das behandelnde Krankenhaus mit. (dpa)