Die Feuerwehr zieht am Mittwochmorgen einen Roller am Mantelhafen aus dem See. Seinen Anfang nimmt die Geschichte aber noch früher. Gegen fünf Uhr hält ein Streifenwagen einen 18-Jährigen an, da dieser mit einer zweiten Person entgegen der Fahrtrichtung durch die Obertorstraße in Richtung Sankt-Ulrich-Straße fährt. So schildert es Christian Sugg, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. „Sowohl er als auch sein Sozius trugen keinen Helm“, sagt der Sprecher.

Verfolgungsjagd am Mantelhafen
Als der 18-Jährige die drohende Kontrolle bemerkt, beschleunigt er in Richtung Uferpromenade, beschreibt der Polizist den weiteren Hergang. Demnach hält der Poller am Mantelhafen das Polizei-Fahrzeug auf. In der Zwischenzeit soll der 18-Jährige den Roller versenkt haben. Ob der Roller gestohlen ist oder andere Gründe dazu führten, dass er dem Wasser übergeben wurde, sei gegenwärtig Teil der Ermittlungen. Zudem habe sich herausgestellt, dass der Roller-Fahrer keinen Führerschein besaß und unter Alkoholeinfluss stand. Daneben steht er unter Verdacht, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben: Die Beamten fanden ein modifiziertes Pfefferspray.

Auf Höhe des Café Brazilia wird der Jugendliche schließlich festgenommen. „Dabei leistete er Widerstand und bei dem dabei entstehenden Gerangel ist ein Polizist oberflächlich verletzt worden“, gibt Sugg an. Bis auf den Roller ist kein weiterer Schaden bekannt. Gegen den 18-Jährigen wird nun Strafanzeige erstattet.
Feuerwehr dämmt Kraftstoff ein
Der Roller im See ruft schließlich auch die Feuerwehr auf den Plan. Um 7.33 Uhr alarmiert die Polizei die Feuerwehr, wegen möglichen Auslaufens von Kraftstoff. „Bei Eintreffen der Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort konnte ein geringfügiger Austritt an Betriebsstoffen festgestellt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr.
Der betroffene Bereich habe mit Ölsperren eingegrenzt werden, heißt es dort weiter. Mit einem Kran zogen die Einsatzkräfte den Roller aus dem See. Die Freiwillige Feuerwehr Überlingen war mit der Einsatzabteilung Stadt und der sogenannten Öl- und Schadenswehr mit fünf Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften im Einsatz.