Stefanie Eller

Brücken sind beeindruckende Bauwerke der Technik. Manche faszinieren vor allem durch ihre enorme Länge, wie die Brücken, die zu den längsten der Welt zählen. Doch nicht überall steht die Sicherheit im Vordergrund. In einigen Regionen wird jede Überquerung zur Mutprobe, sei es wegen morscher Holzplanken, fehlender Geländer oder wackeliger Konstruktionen. Diese sechs Brücken gehören zu den gefährlichsten der Welt.

Gefährlichste Brücken der Welt: Kuandinsky-Brücke

Im Osten Sibiriens verbindet die Kuandinsky-Brücke zwei Ufer des Flusses Vitim und gilt als eine der gefährlichsten Brücken der Welt. Ihre Risiken sind laut Focus vielfältig: morsches Holz, eine extrem schmale Fahrbahn und das völlige Fehlen von Geländern machen jede Überquerung zur Mutprobe.

Wie Focus berichtet, wurde das Bauwerk 1984 errichtet und misst rund 570 Meter in der Länge bei einer Höhe von etwa 20 Metern. Sanierungsarbeiten habe es seitdem keine gegeben. Trotz klirrender Winterkälte und der Gefahr durch treibende Eisschollen im Frühjahr nutzen die Bewohner die Brücke regelmäßig, selbst mit schwer beladenen LKWs. Im tiefsten Winter wird dann aber auch häufig auf das zugefrorene Flussbett ausgewichen.

Hussaini-Hängebrücke: Eine der gefährlichsten Brücken weltweit

Als Verbindung zwischen abgelegenen Dörfern im Hunza-Tal in Pakistan spielt die Hussaini-Hängebrücke eine zentrale Rolle für die dort lebende Bevölkerung. Trotz ihrer Bedeutung gilt sie laut GEO als eine der gefährlichsten Brücken der Welt. Das Bauwerk besteht aus einfachen Seilen und alten Holzplanken und überspannt den Hunza-Fluss.

Besonders bei starkem Wind oder Regen wird die Überquerung zur Herausforderung. Wie Discover Pakistan berichtet, zieht die Brücke aber nicht nur Einheimische, sondern auch abenteuerlustige Besucher an, die sich dem riskanten Weg aussetzen und dabei den Blick auf die Berge und das klare Wasser genießen.

Alte Brücke von Konitsa gehört zu den gefährlichsten Brücken der Welt

Auf den ersten Blick erinnert die Alte Brücke von Konitsa in Griechenland an vergangene Zeiten. Doch die steinerne Brücke, die laut Angaben von der Tourismusplattform This is Epirus im Jahr 1870 erbaut wurde, kann bei starkem Wind zur Gefahr werden. Mit einer Höhe von 20 Metern und einer Spannweite von 40 Metern zählt sie zu den größten einbogigen Steinbrücken Griechenlands. Eine kleine Glocke unterhalb des Bogens warnt Passanten bis heute vor gefährlichen Windböen, die das Überqueren riskant machen können.

Die gefährlichsten Brücken der Welt: Die Rankenbrücken im Iya-Tal gehören dazu

Mitten in der abgelegenen Bergwelt von Shikoku in Japan überspannen die Rankenbrücken des Iya-Tals wilde Flussläufe. Geflochten werden sie aus Pflanzenranken, was das Überqueren zu einer wackeligen Angelegenheit macht. Denn ihre flexible Konstruktion bietet wenig Stabilität, was sie laut Angaben der Japan National Tourism Organization zu einem der ungewöhnlichsten Bauwerke Japans und zu einer echten Herausforderung für Besucher macht.

Einer Legende zufolge sollen fliehende Heike-Soldaten diese Art von Brücken in der Region eingeführt haben. Besonders bekannt ist die Iya-no-Kazurabashi, eine etwa 45 Meter lange Brücke, die laut Shikoku Tourism alle drei Jahre vollständig erneuert wird, um traditionelle Handwerkstechniken lebendig zu halten.

Lebende Brücken von Meghalaya gehören zu den gefährlichste Brücken der Welt

Zu den gefährlichsten Brücken der Welt zählen die lebenden Wurzelbrücken im nordostindischen Meghalaya. Die einheimischen Khasi und Jaintia nutzen seit Jahrhunderten Luftwurzeln von Gummibäumen, um natürliche Brücken über Flüsse zu formen. Laut Angaben von Meghalaya Tourism spannen sich diese Brücken in Höhen von bis zu 30 Metern und erfordern beim Überqueren große Vorsicht, da sie bei Feuchtigkeit und Wind stark schwanken können. Viele der rund 100 bekannten Wurzelbrücken sind über ein Jahrhundert alt und entstanden durch sorgfältiges Verflechten junger Triebe.

Hängebrücke über den Fluss Sungai Baliem: Eine der gefährlichsten Brücken der Welt

Wer Papua-Neuguinea bereist, muss sich auf viele Gefahren einstellen. Laut der australischen Regierungsseite Smartraveller ist das Land geprägt von hoher Kriminalität, gewaltsamen Stammeskonflikten und instabilen Verhältnissen. Auch die Infrastruktur ist vielerorts in schlechtem Zustand, was sich auch bei den Brücken zeigt.

Denn wie ein Wanderer auf der Plattform Komoot berichtet, sind manche Übergänge kaum gesichert: Über den Fluss Sungai Baliem führt etwa eine einfache Hängebrücke, bestehend aus gespannten Drahtseilen und lose befestigten Holzplanken. Stabile Verankerungen oder Geländer fehlen völlig, das Überqueren erfordert höchste Vorsicht und ist vor allem bei Nässe ein riskantes Unterfangen.

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