1 Die Impfung ist unsere Chance
Die Stiftung des Milliardärs Bill Gates, der schon vor Jahren vor einer Pandemie warnte, kämpft seit Jahren für Impfkampagnen, besonders in ärmeren Ländern. Gates, der die Entwicklung und Produktion eines Covid-19-Impfstoffes mit 1,75 Milliarden Dollar unterstützt hat, sagte kürzlich: „Es ist ein Wunder: Wäre die Pandemie vor fünf Jahren ausgebrochen, hätte die Welt nach dieser kurzen Zeit keinen Impfstoff gehabt.“
In Deutschland sind erst ein paar Millionen Menschen geimpft, doch jeden Tag werden es mehr. Dadurch sinkt sowohl das Infektions- als auch das Erkrankungsrisiko enorm. Man schützt sich selbst und andere, indem man dazu beiträgt, dass das Virus sich nicht weiter verbreiten kann. Je mehr Menschen geimpft sind, desto näher rücken ersehnte Freiheiten. Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass sich jeder, der möchte, bis zum Ende des Sommers impfen lassen kann.
2 Solidarität schützt uns alle
Noch selten haben so viele Menschen eine solche Ausweg- und Hoffnungslosigkeit gespürt wie im vergangenen Jahr. Jeden Tag gab es neue Hiobsbotschaften, im Herbst folgte eine neue Infektionswelle und ein neuer Lockdown.
Eine Atmosphäre der Feindseligkeit schade einer Gesellschaft deutlich mehr als eine solidarische Haltung, sagt der Soziologe Sighard Neckel von der Universität Hamburg in einem Interview. Er nennt in diesem Zusammenhang die Reaktion auf die Spanische Grippe 1918 in den USA: So gab es in Philadelphia keine individuellen Einschränkungen, während in St. Louis die Warnungen vor der Epidemie rasch in Maßnahmen des gegenseitigen Schutzes umgesetzt wurden. „Die Opferzahlen in Philadelphia waren um ein Vielfaches höher als in St. Louis„, sagt Neckel. „In solchen Situationen ist das eigene Wohl am besten gesichert, wenn eben nicht jeder allein auf sich selbst schaut, sondern möglichst viele untereinander solidarisch sind.“

Dazu gehört Maskentragen und Abstandhalten. Ein Zeichen gelebter Solidarität zeigen die Ärzte und Pflegekräfte, die täglich um das Leben der Erkrankten kämpfen. Viele von ihnen engagieren sich auch freiwillig als Helfer in den Impfzentren.
3 Wir haben Einfluss auf die Infektionen
Nichts wünschen wir uns sehnlicher, als wieder mit Familie und Freunden zu feiern, ins Kino, Konzert und Theater oder ins Restaurant zu gehen, mit den Kindern ins Schwimmbad oder in Urlaub zu fahren. In Deutschland sanken die Zahlen durch den strengen Lockdown deutlich. Die hinzugekommenen Mutationen erschweren die Situation und machen die Lage weiter prekär.
Deshalb muss man behutsam vorgehen: Wie schwer ein einmal entgleistes Infektionsgeschehen wieder einzufangen ist, zeigt sich an Tschechien, Portugal und den USA, wo bis vor kurzem ein Präsident regierte, der das Virus negierte. Dort sind mehr als eine halbe Million Menschen an dem Virus gestorben. Die in Aussicht gestellten Lockerungen nehmen jeden Einzelnen in die Verantwortung.
4 Nichts geht über Gesundheit
Bis vor einem Jahr waren es die meisten gewohnt, dass ihr Leben in geordneten Bahnen und in Sicherheit verläuft. Es herrschte eine Art Vollkasko-Mentalität – dass das Leben von einem Virus beherrscht wird, macht Angst, ist brutal und herausfordernd zugleich. „Wir können eine Sache nicht verändern, wenn wir sie nicht akzeptieren“, hat der Schweizer Psychiater C. G. Jung einmal geschrieben.
Inzwischen ist klar, dass es keine einfachen Lösungen gibt, dass sich die äußeren Gegebenheiten von Tag zu Tag ändern können. Deutschland sind glücklicherweise Situationen mit überfüllten Krankenhäusern wie in Italien 2020 erspart geblieben.
Doch auch hier kämpfen Menschen noch Monate später gegen die Krankheit und können nicht mehr oder nur erschwert in ihr früheres Leben zurückkehren, falls sie überhaupt jemals ganz genesen. Mehr als 70.000 Menschen starben. Für die eigene Gesundheit und das Leben aller lohnt es sich durchzuhalten.