Das Medieninteresse an Sahra Wagenknecht und ihrer neuen Partei ist kanzlerwürdig. Für den Erfolg ist das eine gute Voraussetzung. Eine Frontfrau zu haben, die (beinahe) jeder kennt, ist in der unübersichtlich gewordenen Welt ein gewichtiges Pfund.
Das politische Programm zielt jedoch nicht auf das Kanzleramt, sondern auf die Position, auf der sich Wagenknecht seit 30 Jahren befindet. Die 54-Jährige setzt weiter auf die Rolle der wortmächtigen Oppositionspolitikerin.
Problem Außenpolitik
Es ist die Rolle ihres Lebens, die Ruferin von außen zu sein, an der ihre gesamte Inszenierung hängt. Das ist legitim, nur sollten die Wähler das wissen. Was die Außenpolitik betrifft, ist es ausdrücklich positiv für Deutschland, dass Wagenknecht nicht in die Regierung will.
Die Lehren aus Putins Angriff auf die Ukraine hat sie nicht gezogen. Stattdessen plädiert sie trotz des mörderischen Krieges für eine Wiederannäherung an Russland und eine Loslösung von den USA. Dabei stünde Europa ohne Nato militärisch blank da.