Noah Atubolu: Eines muss man dem Burschen lassen, an Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht. Und das ist auch gut so. Denn der Mann, der eigenem Bekunden nach mal Deutschlands Nationaltorhüter werden möchte, ist in Topform.
Bereits in der 2. Minute verhindert „Atu“ mit Tigersprung das 0:1 und kurz vor dem Pausenpfiff entschärft er mit starker Parade das 1:1. Beim Tor der Basler ist er machtlos, aber dass ihn die SC-Fans nach dem Spiel auf der Südtribüne haben wollen, spricht für deren gutes Gespür für Leistung. – Note: 1
Lukas Kübler: Wenn er an den Gegenspieler nahe herankommt, kann einem der schon mal leidtun. Wenn ihm das aber misslingt, kann auch der „Kübi“ dann und wann mal alt aussehen. Gegen Basel nicht top, dafür mit einigen Schlampigkeiten am Ball. – Note: 3,5
Matthias Ginter: Wenn es darauf ankommt, hält der Abwehrchef auch schon mal den Kopf dazwischen, bis es richtig wehtut. Zweimal der Fall gegen die Schweizer, aber vorzeitig vom Platz geht er trotzdem nicht. Ist gut so, denn in der hektischen Schlussphase braucht es einen, der auch mit Brummschädel den Überblick behält. – Note: 2
Anthony Jung: Er hatte es ja angekündigt, dass er nicht nur zum Kader auffüllen nach Freiburg gegangen sei, sondern auch zum Kicken. Gegen Basel ist der aus Bremen gekommene Innenverteidiger als Lienhart-Ersatz in der Startelf, macht wenig Fehler, setzt aber auch betont auf safety first. Das hat dann nichts Spektakuläres, aber Solides. – Note: 3
Christian Günter: Vermittelt irgendwie ein Gefühl von Korrektheit, dass der Kapitän von Beginn an ran darf im ersten Europa League-Spiel. Wäre ja noch schöner, wenn da auch der rotzfreche Konkurrenzbengel Makengo… – Spaß beiseite, Günter hat defensiv viel zu tun und kommt so nicht zu seinen Tiefenläufen. Am 2:0 durch Eggestein ist „Käpt‘n Günni“ aber beteiligt. Er gibt ein Duett mit Kumpel Grifo, dessen Flanke köpft „Egge“ ins Tor. – Note: 3
Maximilian Eggestein: Da eigenem Bekenntnis nach nicht so schnell wie Kollege Osterhage, organisiert er „die Mitte“. Soll heißen: immer anspielbar, wenn‘s von Keeper Atubolu mal nicht mit weitem Schlag nach vorne geht und immer dem Gegner im Weg, wenn es der durchs Zentrum versuchen will. Außerdem mit vielen offensiven Akzenten wie beim erfolgreichen Kopfball zum 2:0. Hätte Basels Torwart Salvi nach 80 Minuten nicht stark pariert, hätte es sogar den zweifachen „Egge“ gegeben. – Note: 1,5
Patrick Osterhage: Toller Auftritt. Geschickt im Tackling, weil immer schön mit dem Oberkörper in den Gegenspieler. Mit flinken Füßen schier unendlich auf der Walz. Der doppelte Lohn für „Paddy“: Sein Tor zum 1:0, erzielt mit passgenauem Schuss ins linke untere Eck, und nach Schlusspfiff der Auftritt auf der Südtribüne, der von den Fans lautstark und somit unmissverständlich eingefordert wird. – Note: 1
Niklas Beste: Es wird, es wird, es wird … noch nicht ganz. Immer wieder mit guten Laufwegen, immer wieder hübsch anzusehen die feine Technik bei der Ballannahme, immer wieder aber auch zu leichte Ballverluste und ein Hauch von unangebrachter Zurückhaltung. Mit sehr fairem Verhalten in der 38. Minute. Von einem Basler Verteidiger attackiert, verzichtet Beste aufs Fallen und verschont die Schweizer vor einem Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Godinho. – Note: 3
Johan Manzambi: Weil die Rotsperre von der Bundesliga international nicht zählt, darf der 19-jährige Schweizer gegen Basel ran. Immer wieder läuft er mit hoch erhobenem Arm über den Platz und zeigt den Kollegen an: hier bin ich, her mit der Kugel. Was für ein Selbstvertrauen! Aber der Kerl rechtfertigt es auch. Immer auf Achse, steter Unruheherd für den Gegner. Allenfalls die gelegentlichen Theatereinlagen nach Fouls, die keine sind, könnte er sich sparen. – Note: 2
Vincenzo Grifo: So richtig im Spiel ist der „Vince“ nicht. Hat viel mehr Defensivarbeit zu erledigen als ihm lieb ist, erledigt diese aber zuverlässig. Und immerhin ist es eine seiner perfekten Flanken, die dem Kollegen Eggestein keine andere Wahl lassen, als den Ball ins Tor zu köpfen. Also: Anteil am Sieg hat Grifo mit einem Assist wieder einmal. – Note: 3
Junior Adamu: Beim 3:0 in Bremen war der Mittelstürmer mal unter den Torschützen. Gegen Basel ist er weit entfernt von einem eigenen Treffer. Aber der Österreicher ist gut eingebunden in viele offensive Aktionen und zeigt da Spielwitz. Laufarbeit gegen den Ball, sprich frühe Defensivarbeit leistet Adamu sowieso immer. – Note: 2,5
Philipp Treu (ab 71. Minute für Beste): Schnell, schneller, Treu. Dazu geschickt im Zweikampf Mann gegen Mann, auch wenn er beim Gegentreffer wie einige andere Freiburger auch den Basler Torschützen Otele nicht zu fassen bekommt. – Note für den Kurzeinsatz: 2,5
Jordy Makengo (ab 71. für Günter): Hätte gegen müde gewordene Basler Verteidiger in der Offensivbewegung mehr machen können. Aber vermutlich heißt die Devise längst Absicherung des Vorsprungs. – Note für den Kurzeinsatz: 3,5
Derry Scherhant (ab 75. für Grifo): Im Heimspiel gegen Stuttgart mit einem brillanten Joker-Tor, diesmal nicht auffällig, weder nach vorne noch nach hinten. Ansätze aber mal wieder erkennbar. – Note für den Kurzeinsatz: 3
Igor Matanovic (ab 75. für Adamu): Gefeierter Matchwinner im Heimspiel gegen Stuttgart, als dem Kroaten zehn Minuten genügten, um zwei Tore zu erzielen. Sowas geht natürlich nicht immer, gegen Basel auch nicht. – Note für den Kurzeinsatz: 3
Eren Dinkci (ab 90. für Manzambi): ohne Bewertung