Der Freiburger Energieversorger Badenova verzichtet künftig in seinem Fuhrpark auf Fahrzeuge des US-Herstellers Tesla. Wie das Unternehmen auf der Plattform „LinkedIn“ mitteilte, „werden die Modelle der Elon-Musk-Firma Tesla dort künftig nicht mehr vertreten sein“.

Badenova-Manager ohne Tesla-Dienstwägen

Damit muss sich auch Badenova-Vorstandchef Hans-Martin Hellebrand nach einem neuen Dienstwagen umschauen. Nach Angaben eines Firmen-Sprechers griff der 43-jährige Manager bisher dienstlich auf einen Tesla zurück.

Auch sein ehemaliger Vorstandkollege Heinz-Werner Hölscher, der im Frühjahr vergangenen Jahres überraschend seinen Rückzug angekündigt hatte, fuhr Tesla. Insgesamt gehe es um elf Tesla-Fahrzeuge, die bei Badenova noch bis zum Ende ihrer Leasing-Verträge genutzt, dann aber nicht mehr neu angeschafft würden, sagte der Sprecher.

Hans-Martin Hellebrand ist Badenova-Vorstandschef und verzichtet künftig auf seinen Tesla und „X“.
Hans-Martin Hellebrand ist Badenova-Vorstandschef und verzichtet künftig auf seinen Tesla und „X“. | Bild: Jonas Conklin

Badenova trennt sich damit von rund einem Fünftel seiner Dienstwagen-E-Autoflotte, die ansonsten vor allem aus deutschen Modellen, etwa aus dem Volkswagen-Konzern, besteht. Künftig werde man „primär deutsche Fabrikate anschaffen“, sagte der Sprecher.

Hellebrand: Musk „schwächt Deutschland“

„Das Handeln von Elon Musk, nun quasi in Regierungsfunktion, hat uns aufhorchen lassen“, sagte Badenova-Chef Hellebrand auf LinkedIn. „Die politische Parteinahme ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Mit seinem Wirken wird der Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt. Das werden wir nicht akzeptieren.“

Elon Musk, Tech-Milliardär und Besitzer von Tesla und X. In Europa kämpft er zunehmend mit Widerständen gegen sein politisches Gebaren.
Elon Musk, Tech-Milliardär und Besitzer von Tesla und X. In Europa kämpft er zunehmend mit Widerständen gegen sein politisches Gebaren. | Bild: ALLISON ROBBERT, dpa

Rückzug von „X“

Zusätzlich zu seinem Ausstieg bei Tesla kündigte der südbadische Strom- und Wasserversorger auch seinen Ausstieg bei der Musk-Nachrichtenplattform „X“ an. Dieser werde „nicht mehr zur Kommunikation genutzt“.

Allerdings setzt der Konzern weiter auf andere US-Social-Media-Plattformen, etwa LinkedIn oder den Bilder- und Videokanal Instagram. Dort sei man sehr erfolgreich unterwegs, sagte der Sprecher. Ob andere Dienste, etwa TikTok, nach dem Wegfall von „X“ künftig die Netzpräsenz der Südbadener ergänzen könne, sagte er nicht. „Wir schauen uns das an.“

Laut „Badischer Zeitung“ will auch der Freiburger Regierungspräsident Carsten Gabbert (Grüne) künftig auf seinen privat genutzten Tesla verzichten. Er werde niemanden unterstützen, der – so wie Herr Musk – gegen Frauen, Diversität, eine offene Gesellschaft und sogar gegen Inklusion ist, sagte er dem Blatt.

Der US-Tech-Milliardär Musk, der in der neuen Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump für ein Regierungsamt vorgesehen ist, hatte in den vergangenen Wochen wiederholt auf „X“ die Innenpolitik Deutschlands und anderer europäischer Länder kommentiert. In Deutschland rief er zur Wahl der in Teilen rechtsextremen AfD am 23. Februar auf.