Das wird Freunde von Lack, Leder und Sadomaso-Spielchen freuen: Das so genannte „Torture Ship“ darf auch 2015 über den Bodensee schippern. Darauf haben sich nach Auskunft der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe (BSB) der Veranstalter des Torture Ship und die BSB geeinigt. In dem neuen Vertrag gibt es allerdings auch Einschränkungen für die Partyveranstalter. Sexuellen Handlungen dürfe kein Vorschub geleistet werden, so seien zum Beispiel Betten an Bord tabu, erklärte BSB-Sprecher Josef Siebler auf SÜDKURIER-Nachfrage.

Diese gab es laut Veranstalter Thomas Siegmund von der Augsburger Agentur Zip-Zone dort eh nicht. „Wir hatten halt einen Darkroom und gesagt: Was darin stattfindet, geht uns nichts an“, so Siegmund. Dieser separate Bereich sei nun gestrichen worden. Das Schiff soll am 20. Juni 2015 ablegen. Damit entgeht das Lack- und Lederschiff einem Schicksal, das das Swingerschiff in diesem Jahr ereilt hatte.

Nach langen Debatten darüber, ob ein halböffentliches Unternehmen wie die BSB Sexpartys veranstalten sollte, entschied sich die Politik schließlich dagegen. Auch der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt hatte sich dagegen ausgesprochen. Er habe nichts gegen Partys gleich welcher Gesinnung und Orientierung. Er dulde aber keine kommerziellen Sex-Veranstaltungen auf Schiffen der städtischen BSB, ein touristisches Unternehmen. Das schade dem Image, erklärte der Konstanzer OB damals.

Aufgrund der Debatte um das Swingerschiff hatten die BSB die Vorgaben für Charterverträge im vergangenen Sommer verschärft. Demnach darf es keine „gesonderten Einrichtungen für sexuelle Handlungen“ mehr geben. Organisatoren müssen ein Nutzungskonzept vorlegen und die geplante Veranstaltung beschreiben. Das was an Land zulässig ist werde es künftig auch auf dem See sein. Und warum darf nun das Lack- und Lederschiff auslaufen und das Swingerschiff nicht? Im Unterschied zum Swingerschiff, so BSB-Sprecher Siebler, sei das „Torture Ship“ als Partyschiff deklariert.