VON CARMEN SCHREIBER
Zur Erlebnisgastronomie wollte Roland Gleichauf mit seiner Mitarbeitern das Bad Dürrheimer Kurhaus machen. Jetzt übernimmt es die ...
Zur Erlebnisgastronomie wollte Roland Gleichauf mit seiner Mitarbeitern das Bad Dürrheimer Kurhaus machen. Jetzt übernimmt es die Kur-und-Bäder-GmbH in Eigenregie. Bilder: Schreiber

Bad Dürrheim - "Wir wollen das Kurhaus in Eigenregie betreiben und es so optimal in unser Club-Konzept einbinden, das ist mit einem externen Pächter nicht möglich", bestätigt Kur-und-Bäder-Geschäftsführer Markus Keller. Die Entscheidung sei jüngst im Aufsichtsrat abgesegnet worden. Vor gut zwei Jahren schon, als der vorherige Pächter Markus Lauffer das Handtuch warf, weil er das Haus nicht wirtschaftlich führen konnte, hatte sich die Kur-und-Bäder-GmbH entschlossen, das Haus selbst zu betreiben. Die Suche nach einem Pächter hatte sich als sehr schwierig erwiesen, doch man wollte das Kurhaus auf jeden Fall geöffnet lassen. Dann kam allerdings ein krasser Schwenk, den Markus Keller damals so erläuterte: "Die politischen Aufsichtsgremien haben uns zwar Rückendeckung gegeben für den Eigenbetrieb, aber die Kur-und-Bäder-GmbH muss sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren." Man war sich dann doch mit Roland Gleichauf einig geworden, der zum Januar 2005 das Kurhaus übernahm. Das sollte eigentlich nicht nur ein Pächterwechsel, sondern ein Schritt nach vorne werden, wie Geschäftsführer Thomas Bank damals sagte. Das hat offensichtlich nicht funktioniert, auch wenn Roland Gleichauf dem SÜKURIER kürzlich noch sagte, er wolle seinen Pachtvertrag bis 2010 erfüllen. Ein Zuschussbetrieb war das Kurhaus auch für ihn immer noch. Das wird es vermutlich auch für die Kur-und-Bäder-GmbH bleiben. "Wir sehen das Kurhaus vorerst nicht als betriebswirtschaftliche Einrichtung, sondern als Teil der Infrastruktur, in dem wir gewinnorientiert arbeiten", umschreibt Markus Keller die Situation. Ob's aber wirklich mal Gewinn abwirft, sei fraglich.

Für die Gäste jedenfalls bedeutet der Wechsel das: Das Kurhaus - Restaurant, Terrasse, Wintergarten - wird als normale Gastronomie weitergeführt, aber mit mehr Animationsprogramm, das schließlich wesentlicher Bestandteil des Club-Konzeptes ist. Die Clubabende finden allerdings wie jetzt bereits im Seminarraum statt. Gäste, die gemütlich Essen oder bei Kaffee und Kuchen den Blick auf den schönen Kurpark genießen wollen, müssten also nicht fürchten, ungewollt "animiert" zu werden. "Eine vollwertige Gastronomie ist angedacht, wir haben ja bereits zwei Köche im Unternehmen, für Strandperle und Mühlenstüble." Möglicherweise werde ein zusätzlicher Koch nötig, gemeinsam sollen sie die drei Bereiche dann betreuen. "Das wird eine größere Herausforderung, denn wir müssen die Leute motivieren, ins Kurhaus zu kommen."

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