Diese Straßeneröffnung bedeutet etwas Entspannung für die Verkehrssituation am östlichen Bodenseeufer: Die neue B31 bei Überlingen wurde gestern von Landesverkehrsminister Wilfried Hermann eröffnet.
Wie sehr profitieren Autofahrer vom Neubau? Die neue Strecke bedeutet eine Abkürzung von ein paar Minuten. Um Überlingen herum musste der Verkehr bislang ab Aufkirch einer Serpentine folgen, mit einem berühmten Blick auf Stadt und See. Das entfällt nun. Stauträchtig war der Anschluss zwischen alter und neuer Bundesstraße an Sonntagen mit vielen Skifahrern oder zum Ende großer Friedrichshafener Messen. Autofahrer haben jetzt mehr Überholmöglichkeiten. Auf der alten Trasse gab es nur eine Fahrbahn pro Richtung, nun wechseln sich in jede Richtung ein- und zweispurige Abschnitte ab.
Was hat das gekostet und wie lange hat es gedauert? Der Spatenstich zum Bau der 4,5 Kilometer langen Trasse erfolgte im Oktober 2015. Die projektierten Kosten lagen bei 34 Millionen Euro – sie wurden tatsächlich eingehalten.
Ist der Abschnitt komplett fertig? Nein. Es fehlt noch der Bau einer neuen Ausfahrt bei Nußdorf, die bis Jahresende fertig gestellt sein soll. Auf den überörtlichen Transit-Verkehr hat das jedoch keine Auswirkungen.
Wann komme ich endlich ohne Stau vom Kreuz Hegau bis Friedrichshafen? Die Verkehrssituation auf der Ost-West-Passage des Bodensees wird auf Jahrzehnte angespannt bleiben. Verbesserung verspricht mittelfristig noch die Freigabe des sieben Kilometer langen Ausbaus von Immenstaad bis Friedrichshafen. Er soll Ende kommenden Jahres fertig sein, dort rollt der Verkehr dann zweispurig in beide Richtungen. Für die Beseitigung des großen Nadelöhrs, der Ortsdurchfahrt Hagnau, laufen zwar die Planungen. Doch die Trassenführung zwischen Meersburg, Hagnau und Immenstaad ist hoch umstritten. Immerhin: In diesem Jahr soll der neue Verlauf festgelegt werden, so Verkehrsminister Hermann. Für den Abschnitt von Überlingen bis Meersburg ist ein Ausbau vereinbart, die Planungen haben aber noch nicht begonnen. Das soll bis 2025 passieren.
Und wie sieht es von Friedrichshafen bis zur A96 aus? Jenseits von Friedrichshafen, auf der unfallträchtigen Strecke bis zur bayerischen Landesgrenze, gibt es gar kein Umbau-Vorhaben. Und Bayern möchte sein Stück der B31 bis zur A 96 zwar ausbauen – aber auch hier ist nur bekannt, dass die Planung bis 2030 beginnen soll.